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Die Zahl der Touristen, die Rheinhessen besucht haben, ist im vergangenen Jahr um 49 Prozent zurückgegangen. Das teilt das Statistische Bundesamt mit. Die Gastro-Gewerkschaft NGG fordert daher jetzt: „Jetzt müssen Bund und Länder endlich einen Plan vorlegen, wie es im März weitergehen soll.“

535 000 Menschen haben im vergangenen Jahr als Touristen Rheinhessen besucht. Sie kamen zusammen auf 999 000 Übernachtungen. Das entspricht einem Rückgang um 42 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist durch diese Zahlen alarmiert:  „Das Gastgewerbe erlebt eine historisch einmalige Krise, die auch die Beschäftigten mit voller Wucht trifft“, sagt Guido Noll. Er ist Geschäftsführer der NGG-Region Darmstadt und Mainz. Allein im Landkreis Mainz-Bingen beschäftige das Hotel- und Gaststättengewerbe 2900 Menschen in 360 Betrieben, wie den Zahlen der Agentur für Arbeit zu entnehmen ist.

Wenn am 3. März die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten über die weitere Corona-Politik berät, schaut Noll genau hin: „Hotels, Pensionen, Restaurants und Kneipen sind schon seit Anfang November geschlossen. Wenn die Politik jetzt keine Öffnungsperspektive bietet, droht vielen Betrieben das Aus und den Beschäftigten Arbeitslosigkeit.“

Verlässlicher Partner in der Pandemie

Das Gastgewerbe habe gezeigt, dass es in der Pandemie ein verlässlicher Partner sei. Mit einheitlichen Auflagen und detaillierten Hygienekonzepten in den Betrieben hält Noll eine Öffnung für möglich: „Die Beschäftigen haben bereits im letzten Sommer gezeigt, dass sie geeignete Hygienekonzepte optimal umsetzen können, um sich zu schützen und den Gästen ein sicheres Restauranterlebnis zu ermöglichen.“

Viele Hotels und Gaststätten könnten laut NGG auf bewährte Maßnahmen zurückgreifen, um das Infektionsrisiko „auf ein Minimum zu reduzieren“. Die Firmen müssten neben den Gästen auch das Personal bestmöglich schützen. Dazu gehörten für die Gewerkschaft unter anderem kostenlose FFP2-Masken für Beschäftigte und die Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitszeiten.

Zugleich sieht die Gewerkschaft die Politik in der Pflicht, die Einkommenseinbußen der Beschäftigten in Kurzarbeit auszugleichen: „Wer das Gastgewerbe über viele Monate schließt, muss auch die Folgen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedenken. Wir brauchen dringend ein Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro im Monat.“ Selbst wenn Hotels und Gaststätten schrittweise wieder öffnen dürften, sei ein Großteil der Beschäftigten noch monatelang auf das Kurzarbeitergeld angewiesen. Ohne eine Aufstockung kämen die Menschen damit aber nicht länger über die Runden.