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Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Frankfurt ist in Deutschland eines der Zentren dieses Prozesses. Die Stadt ist nicht nur der Standort eines der größten Internetknoten der Welt, mit einer Kapazität von mehr als 90 Tbit/s. Es gibt auch nirgendwo sonst in der Bundesrepublik so viele Rechenzentren wie in der Metropolregion. Und aufgrund Frankfurts Rolle als Finanzzentrum haben sich zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Fintech und Cybersicherheit angesiedelt. Die Stadt nimmt damit eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung in Deutschland ein. Als nächstes Ziel hat sich die Stadt den Umbau zur Smart City auf die Fahnen geschrieben. Bei aller Euphorie für die digitale Transformation gibt es aber noch einige Hindernisse zu überwinden.

Deutschland bei digitalen Diensten im europäischen Mittelfeld

Das zeigt sich ganz deutlich daran, dass Deutschland bei der Digitalisierung vielen seiner Nachbarländer hinterherhinkt. Auf dem Ranking der Europäischen Kommission für eGovernment belegte die Bundesrepublik kürzlich nur Platz 21 von 35. Die digitale Wirtschaft in Deutschland landet auf dem Index der Kommission auf Platz 11. Besonders bei den Online-Dienstleistungen hinkt Deutschland hinterher. Start-ups können oft nicht mit der internationalen Konkurrenz mithalten. Besonders sichtbar wird dieses Phänomen am Beispiel Online-Glücksspiel. Ein Großteil der Spieler in Deutschland bevorzugt ein Online Casino ohne deutsche Lizenz, obwohl einheimische Alternativen verfügbar wären. Das liegt nicht nur an der restriktiven Gesetzgebung in Deutschland, die strenge Einzahlungslimits vorsieht. Ausländische Anbieter punkten auch mit innovativen Zahlungsmethoden, wie Bitcoin oder Apple Pay, sowie mit einer größeren Spielauswahl.

Frankfurt als Digital Hub für Fintech und Cybersicherheit

Um den Ausbau der Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben, hat die Bundesregierung mehrere deutsche Städte als Digital Hubs ausgewiesen und investiert dort verstärkt in die Förderung von digitalen Projekten. Frankfurt und Darmstadt übernehmen gemeinsam diese Rolle für die Bereiche Fintech und Cybersicherheit. Der Digital Hub Frankfurt vernetzt Akteure der Finanzbranche mit mehr als 500 Start-ups in der Region sowie mit Experten für Innovation im Hochschulbereich. Zudem fördert es Start-ups bei der Suche nach Investoren und bei Kooperationen mit Forschungseinrichtungen. Außerdem hält er regelmäßig Informations- und Netzwerkveranstaltungen zu den Schwerpunktthemen des Hubs ab. Seine Mittel bezieht der Digital Hub zum einen aus öffentlichen Geldern, zum anderen aus den Gebühren, die Unternehmen für eine Partnerschaft entrichten. Für Gründer ist die Mitgliedschaft im Digital Hub kostenlos.

Auf dem Weg zur Smart City

Ein weiterer Baustein der Frankfurter Digitalstrategie ist das Ziel, Frankfurt zu einer Smart City weiterzuentwickeln. Die Stadt erhofft sich dadurch, Probleme des Verkehrssystems sowie der Energie- und Wasserversorgung zu lösen. Außerdem soll die Stadt eine Vorreiterrolle einnehmen und anderen Gemeinden als Vorbild dienen. Zum Beispiel möchte die Stadt den Zustand des gesamten Straßennetzes digital erfassen, um Sanierungsbedarf frühzeitig zu erkennen und Baumaßnahmen besser zu planen. Außerdem sollen Verkehrsflüsse besser gelenkt werden und die Einwohner dazu animiert werden, verstärkt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Smarte Systeme sollen auch den Energie und Wärmeverbrauch in Echtzeit erfassen und auswerten. Das würde nicht nur die Kosten für die Abrechnung senken, sondern auch neue Visualisierungslösungen zu Energieverbräuchen ermöglichen. Andere Bereiche, in denen die Digitalisierung Verbesserungen bringen soll, sind Bildung, Stadtplanung und Wirtschaft.