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Neunkirchen. Die Schaustellerbranche ist schwer von der Corona-Krise betroffen. Durch Absagen der Kirmes und Volksfeste sind auch im Saarland rund 120 Schausteller in einer finanziellen Notlage und auch in Neunkirchen ist die Situation schwierig. Die Pfingstkirmes in Wiebelskirchen fällt aus, die Kirmes Ende August in Neunkirchen und viele Volksfeste sind noch ungewiss oder müssen abgesagt werden.


Die letzten Einnahmen waren 2019

Ein Großteil der Schausteller hatte die letzten Einnahmen bei den Weihnachtsmärkten 2019. Für einen Zeitraum, der voraussichtlich noch über den 31. August hinausgehen wird, werden die Schausteller wohl gar keine Einnahmen haben. Diese Tatsache gefährdet zahlreiche Unternehmen und Arbeitsplätze. Aufgrund dieser prekären Situation benötigen die Schausteller auch von Seiten der Kommunen dringend Unterstützung.

Kostenfreie Stellplätze im Stadtgebiet

Die Freien Wähler Neunkirchen appellieren daher an die Stadtverwaltung in Neunkirchen und fordern dazu auf, Schaustellern kostenfreie Standplätze im Stadtgebiet oder auf Plätzen zur Verfügung zu stellen. Damit soll den Schaustellern in dieser enorm Existenzgefährdenden Situation ermöglicht werden, Einnahmen zu erzielen. Dafür müssten natürlich die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden, was allerdings machbar wäre.

Geringere Standgebühren im kommenden Jahr

Als Beispiel nennen die Freien Wähler die Gemeinde Wadgassen, die als erste den Schaustellern drei kostenfreie Plätze zur Verfügung stellte. Zudem appellieren sie in einem Schreiben an die Stadtverwaltung und die Stadtratsfraktionen, die Standgebühren der Kirmes im kommenden Jahr zu halbieren oder komplett zu erlassen. So sollen die Schausteller zusätzlich entlastet werden, um sich finanziell von der Krise zu erholen. Nach Absprache mit den Schaustellern wäre es außerdem denkbar, die Neunkircher Kirmes um einen Monat in den September zu verlegen.

„Die Volksfeste in Neunkirchen sind ein Traditionsgut, das wir bewahren sollten. Diese sind zudem ein Wirtschaftsfaktor. Deshalb muss die Politik von Bund und Land für Schausteller einen Rettungsschirm bereitstellen, damit die Existenz und das Kulturgut nicht in die Brüche gehen.“, schreiben die Freien Wähler in ihrer Mitteilung abschließend.