Am vergangenen Freitag meldete der Deutsche Wetterdienst bereits einen Doppelrekord: Der Juni 2019 ist in Deutschland der wärmste und sonnigste Juni seit dem Beginn flächendeckender Messungen. Mit rund 300 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Soll von 198 Stunden um 50 Prozent. Damit wurde der bisherige Juni-Rekord von 1976 mit 287 Stunden übertroffen (Quelle: DWD). Auch das vergangene Wochenende brachte wieder Hitzetemperaturen. Am Samstag wurden in Frankfurt vielerorts maximale Temperaturen von 32 Grad und am Sonntag mehr als 38 Grad erreicht.

In diesem Zusammenhang stellt Gesundheitsdezernent Stefan Majer eine erste Auswertung des Gesundheitsamtes vor. Dort werden seit 2014 die Krankenhauseinweisungen per Rettungsdiensteinsatz ausgewertet und veröffentlicht. Diese sind hilfreich, um zu bewerten, wie stark die Frankfurter von der Hitze gesundheitlich beeinträchtigt wurden.

Plus von 10 Prozent

Eine erste Auswertung des Juni 2019 zeigte hier ein Plus von mehr als 10 Prozent im Vergleich zu den entsprechenden Monaten der Vorjahre. Diese Zunahme bezieht sich auf im Mittel 230 Krankenhauseinweisungen pro Tag in den Sommermonaten 2014 bis zum Juni 2019. Betrachtet man allein die zurückliegende Woche kann man sogar von einer Zunahme von circa 18 Prozent ausgehen. Rekordzahlen bleiben hier jedoch aus.

Im Sommer 2015 zeigte sich während einer Periode extremer Hitze ein Anstieg von über 20 Prozent. „Dass die Zahlen nicht noch besorgniserregender ausgefallen sind, kann wahrscheinlich auch auf den besonnenen Umgang der Frankfurterinnen und Frankfurter mit hohen Temperaturen zurückgeführt werden. Der Deutsche Wetterdienst rechnet für die Zukunft aufgrund der Klimaerwärmung mit noch mehr Hitzewellen. Es ist daher sinnvoll, sich bereits jetzt auf eine Zukunft mit mehr derartigen Wetterextremen einzustellen“, sagt Majer.

Hitzewarnungen sehr wichtig

Der Anstieg der Rettungsdiensteinsätze zeigt eindrücklich, wie wichtig eine gute Vorsorge ist: Hitzewarnungen, die Aktivitäten des Gesundheitsamtes, die gute Vorbereitung der Kliniken, kluge Maßnahmen der Pflegeeinrichtungen – und auch das zunehmend bessere Verhalten der Bevölkerung. „Hierfür danke ich allen Akteuren. Einschließen will ich dabei insbesondere auch die Medien, die die Verhaltenstipps bei Hitze gut vermittelt haben, und nicht zuletzt auch den Menschen, die die Ratschläge zunehmend besser umsetzen.“

Katrin Steul, zuständig für die Umweltmedizin im Gesundheitsamt, bestätigt dies: „Man merkt deutlich durch die an uns gerichteten Anfragen, dass sich die Wahrnehmung der gesundheitlichen Gefahren durch Hitze bei nahezu allen Beteiligten deutlich verbessert hat.“