Die Pandemie und der Lockdown haben sich massiv auf das Konsumverhalten der Deutschen ausgewirkt. Die Ausgaben sind preisbereinigt um 5,0 Prozent zurückgegangen, hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Wobei die Deutschen in zwei Bereichen investiert haben: Essen und Autos.

4,6 Prozent Rückgang der Konsumausgaben. 5,0 Prozent, wenn man Preiserhöhungen herausrechnet. „Dies war der stärkste Rückgang seit 1970“, teilt das Statistische Bundesamt mit. Der Rückgang der Konsumausgaben sei noch stärker gewesen, als in der Finanz-und Wirtschaftskrise 2008 und 2009, als private Ausgaben die Wirtschaft stabilisiert hatten.

Zwei Bereiche haben den Rückgang dieses mal gemindert. Da ist zum einen das Essen. 6,3 Prozent haben die Deutschen 2020 mehr für Getränke und Nahrungsmittel ausgegeben als im Jahr davor. Ein möglicher Grund dafür sei, dass die Menschen sich zuhause Vorräte angelegt hätten. Auch sei es ein Ausgleich für das Essen in Restaurants. Das Hotel- und Gaststättengewerbe hat der Lockdown besonders hart getroffen. Um ein Drittel ist der Umsatz übers Jahr zurückgegangen.

Autos wegen niedrigerer Mehrwertsteuer gekauft

Der zweite Bereich, für den die Deutschen mehr Geld ausgegeben haben: das Auto. Allerdings erst im zweiten Halbjahr. Im ersten waren die Ausgaben um 20 Prozent zurück gegangen, im zweiten sind sie dann um 9,9 Prozent gestiegen. Beides lässt sich zum einen mit der Ankündigung und dann mit der Umsetzung der vorübergehend niedrigeren Mehrwertsteuer erklären.

Zum anderen meiden viele Deutsche seit der Pandemie öffentliche Verkehrsmittel. Die Ausgaben für Flüge sowie für Fahrten mit Bus oder Bahn sind im ersten Halbjahr um 28,6 Prozent und im zweiten Halbjahr um 38,6 Prozent zurückgegangen.

Im zweiten Halbjahr gab es laut Statistischem Bundesamt einen kleinen Run auf Möbel und elektronische Haushaltsgeräte – plus 6,9 Prozent im zweiten Halbjahr. Dafür gaben die Deutschen für andere Gebrauchsgüter weniger aus. Ebenso für Dienstleistungen.