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Mit einer Fördersumme in Höhe von 1,2 Millionen Euro finanziert die Bad Kreuznacher Sophia-Kallinowsky-Stiftung eine Professur im Kinderonkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Mainz. Im Rahmen der Stiftungsprofessur sollen personalisierte, innovative Therapien zur Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen weiterentwickelt und erforscht werden. Die Förderung läuft über einen Zeitraum von sechs Jahren. Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags ist jetzt der Startschuss für das Besetzungsverfahren erfolgt.

Bei vielen Patienten wirkt die Standardbehandlung nicht

Tumore werden traditionell entsprechend dem Zelltyp, aus dem die Krebszellen entstanden sind, standardisiert behandelt. Bei vielen Patienten wirkt die Standardbehandlung jedoch nicht oder nur unzureichend. Die sogenannte Präzisionsmedizin verfolgt deshalb einen neuen Ansatz: Ausgehend von individuellen genetischen Veränderungen werden maßgeschneiderte, innovative Therapien entwickelt.

Um die kinderonkologische Forschung im Bereich der Präzisionsmedizin zu unterstützen, hat die Sophia-Kallinowsky-Stiftung jetzt mit der Universitätsmedizin Mainz einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. „Mit unserer Förderung wollen wir dazu beitragen, die Entwicklung von individualisierten, neuartigen Krebstherapien weiter voranzutreiben, damit betroffenen Kindern und Jugendlichen in Zukunft noch besser geholfen werden kann“, erläutert Karsten Kallinowsky, Vorsitzender des Stiftungsvorstands.

Im Rahmen der Stiftungsprofessur soll die translationale Forschung auf dem Gebiet der Kinderonkologie weiter ausgebaut werden. Ziel dieses Forschungsbereichs ist es, die vorklinische wissenschaftliche Arbeit eng mit der Durchführung klinischer Studien zu verzahnen und so den Zeitraum zwischen der Entwicklung neuer Behandlungsansätze und der Bereitstellung für die Patienten zu verkürzen. Ein besonderer Schwerpunkt der Stiftungsprofessur soll auf der Erforschung von genetisch bedingten Faktoren liegen, die Tumorerkrankungen im Kindes- und Jugendalter auslösen können.

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann dazu

„Das Kinderonkologische Zentrum der Universitätsmedizin Mainz ist die einzige universitäre Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz und übernimmt eine große überregionale Verantwortung bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen. Durch die neue Stiftungsprofessur für translationale klinische Forschung in der Kinderonkologie wird diese Expertise und die Forschungskraft der Universitätsmedizin Mainz weiter gestärkt“, betont der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.

2.200 Kinder und Jugendliche erkranken jährlich an Krebs

In Deutschland erkranken jährlich rund 2.200 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Bei etwa zwei Drittel der Betroffenen tritt die Erkrankung bereits innerhalb der ersten sechs Lebensjahre auf. Die häufigsten bösartigen Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind Leukämien (ca. 30 Prozent), Hirn- oder Rückenmarkstumore (ca. 24 Prozent) und Lymphome (ca. 14 Prozent).

Das Krankheitsbild, die Behandlung und die Prognosen von Tumorerkrankungen im Kindes- und Jugendalter unterscheiden sich deutlich von onkologischen Erkrankungen bei Erwachsenen. Daher bedarf es hochspezialisierter Diagnostik- und Behandlungsverfahren. „Unser Ziel ist es, für jeden Patienten eine genau auf ihn abgestimmte Behandlungsempfehlung zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt der langjährige Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp.

Wesentlichen Forschungsschwerpunkte intensivieren

Die Sophia Kallinowsky-Stiftungsprofessur wird mit einer Gesamtsumme von 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren finanziert. Die Förderung umfasst alle mit der Einrichtung der Professur im Kinderonkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Mainz verbundenen Kosten.

„Dank der Finanzierung durch die Stiftung können wir einen unserer wesentlichen Forschungsschwerpunkte, die molekulare Präzisionsmedizin, und damit auch die Entwicklung innovativer Therapieoptionen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen, intensivieren“, freut sich Univ.-Prof. Dr. Jörg Faber, Leiter des Kinderonkologischen Zentrums der Universitätsmedizin Mainz.

Das von der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG), der größten wissenschaftlich-onkologischen Fachgesellschaft in Deutschland, zertifizierte Kinderonkologische Zentrum ist Teil des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen der Universitätsmedizin Mainz (UCT Mainz). Das ebenfalls DKG-zertifizierte UCT Mainz zählt zu den aktuell 14 von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichneten und geförderten Onkologischen Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center – CCC).