Exklusive Details nach Sprengung in Mainz-Drais

Nach der Geldautomatensprengung, verunfallten die Täter in Mainz-Finthen mit ihrem Audi RS6.

BYC-News Exclusiv: Nach der Geldautomatensprengung am 05. Juli 2022 in Mainz-Drais, hat die Polizei den Audi S6, mit dem die Täter nach der Sprengung flüchteten, sicherstellen können. Im Fahrzeug wurde auch Sprengstoff aufgefunden. Dieser wurde in Mainz-Finthen gesprengt. BYC-News war vor Ort.


Hochmotorisierte Kombilimousine beschädigt zurückgelassen

Die unbekannten Täter waren, nachdem sie gegen 3:45 Uhr den Geldautomaten in der Marc-Chagall-Straße sprengten, mit ihrem 600PS starken und 2,1 Tonnen schweren Boliden in Richtung Mainz-Finthen auf der Flucht. Jedoch hatten sie unterwegs kurzzeitig eine Begegnung mit einem Streifenwagen gemacht, welcher die Täter nur noch mehr auf ihrer Flucht unter Druck setzte. In Mainz-Finthen kam es zu mehreren Zusammenstößen mit parkenden Fahrzeugen. Der Audi S6 wurde dabei im vorderen rechten Bereich erheblich beschädigt, sodass die Täter das Fahrzeug in der Waldthausenstraße, unweit des Vereinsheims der TV 1872 Mainz-Finthen e.V. zurückließen. Der 125.000 Euro teure Fluchtwagen wurde anschließend durch den Polizeihubschrauber gesichtet und bis zum Eintreffen der ersten Streifenwagen gesichert. Von den Tätern fehlte jedoch jede Spur.

Sprengstoff und etliche Liter Benzin im Fahrzeug

Die Polizei fand bei der Durchsuchung des Fahrzeugs circa 150 Liter Benzin und ungefähr 130 Gramm Sprengstoff im Fahrzeug. Umgehend wurden die Delaborierer des Landeskriminalamtes in den Einsatz involviert. Diese identifizierten den Sprengstoff und sicherten diesen. Neben dem Benzin und dem Sprengstoff wurden im Audi auch Wechselkennzeichen, welche vermutlich gestohlen worden sind, aufgefunden. Da noch weitere Gegenstände wie benutzte Getränkedosen oder Fastfood gefunden wurden, kann davon ausgegangen werden, dass die Täter ihre DNA im Fahrzeug zurückgelassen haben. Die Kriminalpolizei sicherte die Gegenstände zur weiteren Untersuchung. Auch die entwendeten Geldkassetten aus dem Automaten der Marc-Chagall-Straße wurden im Fluchtfahrzeug aufgefunden. Zudem eine Sporttasche, womöglich zum Abtransport des Geldes und ein Vorschlaghammer. Alle Gegenstände wurden von der Polizei am Fluchtfahrzeug sichergestellt und zur weiteren Untersuchung in die Kriminaltechnik gebracht.


Sprengung in Mainz-Finthen mit lautem Knall

Der aufgefundene Sprengstoff wurde von den Delaborierern unter Absicherung der Berufsfeuerwehr Mainz mit zwei Fahrzeugen, sowie dem Rettungsdienst des DRK Mainz mit einem Fahrzeug unweit der Fundstelle des Fluchtfahrzeuges gesprengt und somit unbrauchbar gemacht. Der Knall des 130 Gramm Sprengstoffpäckchens war kilometerweit zu hören und verursachte einen größeren Rauchvorhang. Das Fahrzeug wurde anschließend von einem ortsansässigen Abschleppdienst abgeschleppt und für weitere Untersuchungen der Kriminalpolizei sichergestellt.

Uneinsichtige Fußgänger und aufgebrachte Autofahrer

Obwohl der Bereich um den Fundort auf dem Parkplatz des Sportplatzes in der Waldthausenstraße in Mainz-Finthen weiträumig mit Flatterband der Polizei abgesperrt wurde, kam es immer wieder zu Unverständnis mit Fußgängern und Autofahrern. So missachteten Fußgänger und Fahrradfahrer das Flatterband und begaben sich in die Gefahrenzone des Audis mit Sprengstoff. Zudem gab es Fußgänger, welche dann versuchten Querfeldein an der Absperrung der Polizei vorbeizukommen. Diese mussten von den Beamten ermahnt werden. Ein Autofahrer fuhr an einem querstehenden Polizeifahrzeug, welches die Zufahrt zum Sportplatz sperrte, über die Rasenfläche vorbei, ein anderer durch eine starke Senke, sodass das Fahrzeug stark aufsetzte.