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Muss ich alleine in den Kreißsaal? Darf mein Partner mich besuchen? Welche Vorsichtsmaßnahmen sind hinsichtlich Corona zu beachten und was sollte ich tun, wenn ich vor der Entbindung positiv getestet wurde? Rund um die Geburt stehen bei werdenden Eltern viele Fragen im Raum, die ganz besonders in Pandemie-Zeiten Schwangere verunsichern.


Der kleine Jonah-Carl

Der kleine Jonah-Carl kam Ende Januar in der Hunsrück Klinik Simmern zur Welt. In dieser Zeit lag die 7-Tage-Inzidenz im Rhein-Hunsrück-Kreis schon wochenlang deutlich über 100. „Unsere größte Angst war, dass wir uns vor der Geburt infizieren, denn mein Mann sollte unbedingt im Kreißsaal dabei sein“, erinnert sich seine Mutter Carolin Kirst-Stuckardt. Die Familie zieht sich daher nach Weihnachten zurück. Keine Besuche, keine Termine mehr. Vorgespräche mit dem Chefarzt finden auf eigenen Wunsch telefonisch statt, die nötigen Unterlagen werden per E-Mail ausgetauscht. Trotzdem soll nichts ihre Vorfreude auf das Baby trüben, auch nicht Corona. „Ich habe mich sehr auf die Geburt gefreut und mich mental mit HypnoBirthing vorbereitet“, erzählt die 35-Jährige aus Irmenach, die mit ihrem Mann Tobias Stuckardt bereits eine zweieinhalbjährige Tochter hat. Auch sie wurde in der Hunsrück Klinik geboren.

„Die Geburt eines Kindes ist ein besonderes und einmaliges Ereignis. Deshalb ist unser oberstes Ziel, den Wünschen der werdenden Eltern nach einem natürlichen und individuellen Geburtserlebnis gerecht zu werden und gleichzeitig für maximale Sicherheit von Mutter und Kind zu sorgen“, erläutert Dr. Kay Goerke, der seit 2017 die Gynäkologie und Geburtshilfe in Simmern leitet.

Diese Erfahrung macht auch Familie Stuckardt

Als sie nachts ins Krankenhaus kommen, wird bei der Mutter im Kreißsaal ein Schnelltest gemacht. Danach darf die Maske abgenommen werden. Ihr Mann Tobias behält die Maske an: „Kein Problem, denn an das Tragen hat man sich zwischenzeitlich gewöhnt.“ In der Zwischenzeit hat Hebamme Annika Frank schon alles vorbereitet. „Wir wollen, dass sich die werdenden Eltern bei uns wie zu Hause fühlen und versuchen daher auf alle Bedürfnisse einzugehen, egal ob Gebärposition, Wassergeburt, Musik oder besondere Düfte bei der Aromapflege“, erklärt die leitende Hebamme, die seit sieben Jahren in der Hunsrück Klinik tätig ist.

Für Carolin Kirst-Stuckardt war es wichtig in Ruhe zu gebären, selbstbestimmt und mit Unterstützung ihres Mannes, um dieses einmalige Erlebnis genießen zu können. „Es war eine schöne, fast sanfte Geburt“, sagt sie im Rückblick. „Ich bin sehr zufrieden! In Simmern herrscht keine Klinik-Atmosphäre: Ambiente, Betreuung – alles ist sehr warm und liebevoll. Meine Hebamme hat einen tollen Job gemacht. Sie hat sich zurückgenommen, war trotzdem präsent und bei allen Fragen und Wünschen für mich da.“ Simmern ist ein kleines Haus, jährlich kommen rund 500 Babys zur Welt. Häufig ist, wie auch in dieser Nacht eine 1:1 Betreuung möglich, so dass sich eine Hebamme ausschließlich um eine Familie kümmern kann.

Nach der Geburt zieht sich die Familie in das Familienzimmer zurück. Vorher wird auch beim frischgebackenen Vater ein Corona-Schnelltest gemacht. Das ist Voraussetzung, um im Krankenhaus zu bleiben. Die besonderen Umstände haben auch Vorteile. „Zwei Tage lang haben wir in Ruhe die Zeit zu Dritt genossen. Nur der kleine Jonah-Carl, mein Mann und ich – das war bezaubernd und sehr erholsam. Dass ich in dieser Zeit meine Tochter in besten Händen und gut versorgt bei meinen Eltern wusste, war beruhigend“, erzählt Carolin Kirst-Stuckardt. Angst sich im Krankenhaus mit Corona anzustecken hatte sie nicht: „Natürlich müssen die Abstands- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Durch die eingeschränkten Besuchsregelungen und das Familienzimmer hatten wir per se weniger Kontakte und dadurch mehr Sicherheit“.

Auch das Team der Geburtshilfe berichtet von positiven Effekten des Besuchsverbots. „Es gibt mehr Ruhezeiten für die jungen Eltern, weil momentan nur eine Person die Wöchnerin besuchen darf. Babys und Mütter sind entspannter, das Stillen funktioniert besser“, berichtet Hebamme Annika Frank.

Die erste Neugeborenen-Untersuchung und die Blutentnahme für das Stoffwechsel-Screening lässt Familie Stuckardt noch im Krankenhaus machen, bevor es nach Hause geht. Bei Baby Jonah-Carl ist glücklicherweise alles in Ordnung. Falls Probleme oder Auffälligkeiten auftreten, kann die Hunsrück Klinik jederzeit auch auf die Kinderärzte des Diakonie Krankenhauses Bad Kreuznach zurückgreifen. „In Simmern sind Mutter und Kind in den erfahrenen Händen der Hebammen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Kinder- und Frauenärzte sicher aufgehoben“, betont Dr. Kay Goerke.

Auch Familie Stuckardt möchte werdenden Eltern Mut machen: „Haben Sie keine Angst, vertrauen Sie sich und dem Team der Hunsrück Klinik.“