Neunkirchen. Die Geschäfte und Kneipen am Oberen Markt sollen mehr Platz erhalten. Deswegen wird ab kommenden Dienstag, 9. Juli, das Eckhaus zur Irrgartenstraße abgerissen. Da Teile des Hauses unter Denkmalschutz stehen, begleitet ein Trierer Büro die Arbeiten. Der Verkehr wird während der Abrissphase umgeleitet.

Der Briefkasten ist mit Panzertape abgeklebt. Darunter hängt ein Schild: „Haus nicht bewohnt. Keine Werbung!!!“ Die Zeichen mehren sich, dass das Haus Irrgartenstraße 1 bald Geschichte ist. Am Dienstag beginnt der Abriss, wie die Stadt Neunkirchen mitgeteilt hat. Das Haus stehe seit längerem leer, die Substanz sei marode.

Die Stadt hat das Haus nach eigenen Angaben gekauft und rechnet mit rund 100 000 Euro Kosten für den gesamten Abriss. Der wird sich bis zum Ende der Ferien ziehen. Eile ist auch geboten. Denn der Bund übernimmt im Rahmen der Städtebauförderung 90 Prozent der Kosten. Damit diese entsprechend abgerechnet werden können, müssen die Arbeiten bis zum kommenden Sommer abgeschlossen sein.

Das Gebiet rund um das Haus soll aufgewertet werden, die benachbarten Kneipen und Geschäfte von dem neu entstehenden Platz profitieren. Der wird dann auch historische Bedeutung haben. Auf dem Platz sollen die Umrisse des ehemaligen Schlosses auf den Wegen und Freiflächen zu erkennen sein. Vor dem Parkhaus der GSG stehen noch Turmreste.

Fundamentreste des Renaissance-Schlosses befinden sich im Keller des Anwesens Irrgartenstraße 1. Die Landesdenkmalbehörde hat daher die Auflage gemacht, dass die Abrissarbeiten dokumentiert und von Fachleuten begleitet werden. Ein Büro für Bauaufmaß und Bauforschung aus Trier hat eine aufwändige Kartierung begonnen.

Während des Abrisses wird die Irrgartenstraße zwischen Oberer Markt und Kriershof voll gesperrt. Eine Umfahrung sei über den Kriershof möglich, kündigt die Stadt an.