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Im Sommer suchen viele Menschen nach neuen, aufregenden und interessanten Ausflugszielen. Diese Orte zu finden stellt allerdings oft eine schwierigere Aufgabe als gedacht dar. Genau aus diesem Grund sind viele Personen oftmals im Internet unterwegs, um sich über geeignete Ziele zu informieren und letztendlich das nächste Reiseziel zu finden. Im folgenden Artikel soll euch die beliebte Sommerattraktion Burgruine Ehrenfels im Rheingau vorgestellt werden. Wir verraten euch, warum sich ein Ausflug zu der mittelalterlichen Ruine im schönen Hessen lohnt, und was genau euch dort erwartet.

Lage und kurze Beschreibung

Die Burgruine Ehrenfels liegt im Rheingau-Taunus-Kreis im Bezirk Darmstadt im Bundesland Hessen. Der Ort ist 65385 Rüdesheim am Rhein. Das Rudiment liegt ganz in der Nähe des vorbei fließenden Rheins und befindet sich inmitten einer Ansammlung mehrerer mittelalterlicher Burgruinen. Diese Ansammlung ist Teil des 67 Kilometer langen UNESCO-Welterbes „Oberes Mittelrheintal“. Dabei wurde sie in Hanglage erbaut und steht heutzutage in den Weinbergen.

Erbaut wurde die Burg um das Jahr 1211 von Philipp von Bolanden. Das am Hang liegende Felsennest besitzt eine quadratische Grundfläche und ist insgesamt mit zwei runden Ecktürmen, die sich auf der Schildmauer befinden, ausgestattet. Während der Grundstein nach den Maßen 20 x 20 Meter aufgebaut ist, ragt die Schildmauer 20 Meter und die beiden Rundtürme 33 Meter in die Höhe. Des Weiteren gehörte zur Ausstattung eine sich im Torbau befindende Kapelle.

Burgruine Ehrenfels im Rheingau

Geschichte

Wie gerade bereits erwähnt, wurde die Burg der Überlieferung nach, zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtet. Dabei war der Grund der Erbauung der, dass die Burg ein älteres Exemplar ersetzen sollte. In Auftrag gegeben von Erzbischofs Siegfried II. und vollendet durch Philipp von Bolanden diente das Bauwerk jahrelang als Vorposten des Erzbistums Mainz im Rheingau.

Nichtsdestotrotz war die Burg zu Beginn noch zu größerem bestimmt. Nach dem erfolgten Ausbau im 14. Jahrhundert funktionierte sie für kurze Zeit als Residenz. Obendrein wurde sie als Schutzort bei der Flucht des Erzbischofs und als Aufenthaltsort des Domschatzes verwendet.

In den folgenden Jahrzehnten wurden an der Burg keine größeren Veränderungen vorgenommen. Zudem blieb das Aufgabenfeld über viele Jahrzehnte das Gleiche. Einzig die Besitzerschaft änderte sich. Im Jahr 1377 wurde die Burg an das Mainzer Domkapitel als Pfand übergeben. Die nächste bauliche Veränderung folgte im 15. Jahrhundert als der Bau der Vorburg beschlossen wurde.

Die Burg rückt bis zum Dreißigjährigen Krieg, der 1619 begann, nicht mehr in Mittelpunkt des Geschehens. Dort spielte sie allerdings aufgrund ihrer strategisch außerordentlich guten Lage, in Nähe des Wassers, eine zentrale Rolle. Besonders im Jahr 1631 herrschte in der Umgebung Rüdesheims der Krieg. Die Burg war für eine lange Zeit hart umkämpft und galt als wichtiger strategischer Punkt. Nichtsdestotrotz nahm die Burg auch in diesen brutalen Auseinandersetzungen keine größeren Schäden.

Der Grund, warum wir heute keine vollständig erhaltene Burg mehr besichtigen können, geschah im Jahr 1689. Im Zuge des Raubkrieges der Franzosen, die im späten 17. Jahrhundert unter der Führung des Sonnenkönigs Ludwig XIV. durch die Pfalz marschierten, wurde die Burg 1688 eingenommen. Im Folgejahr ordneten französische Befehlshaber während des Abzugs der Truppen die Zerstörung des Großteils der Burg an. Die Burg brannte nieder und wurde seitdem nicht vollständig wieder aufgebaut.

Heutige Besichtigungsmöglichkeiten

Die geschichtsträchtige mittelalterliche Burgruine kann leider nicht mehr aus nächster Nähe erkundet werden. Die ehemalige Festung ist bedauerlicherweise aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen geschlossen, weshalb sie nicht von innen begehbar ist.

Nichtsdestotrotz könnt ihr einen wunderbaren Blick um einen Großteil der Ruine herum erlangen. Seid ihr zu Fuß unterwegs, womit man in die Burg im Übrigen am besten erreicht, solltet ihr eure Reise in Rüdesheim beginnen. Über den Rieslingpfad Rüdesheim – Assmannshausen gelangt ihr direkt zur ehemaligen Residenz des Erzbischofs Mainz. Da der Weg doch das ein oder andere steilere Stück beinhaltet und euch durch die naheliegenden Weinberge führen wird, solltet ihr für den ca. drei Kilometer langen Fußmarsch etwa eine Stunde Zeit einplanen.

Anderweitige Veranstaltungen

Neben der herkömmlichen Besichtigung, wie beispielsweise einer Wanderung in der Umgebung der Ruine, existieren noch die ein oder andere Möglichkeit um sich die ehemalige Burg anzuschauen. Ein Tipp ist eine Rundfahrt mit dem Schiff auf dem nahegelegenen Rhein. Da die Ruine direkt am vorbei fließenden Fluss liegt, ergattert ihr einen traumhaften Blick auf die Sehenswürdigkeit. Dabei ist der Winkel und die Nähe aus der man die Ruine sieht ganz besonders, da ihr diesen Ausblick eben nur vom Schiff aus bekommt. Die Schiffsrundfahrt beinhaltet neben der Burgruine Ehrenfels noch weitere Burgen. Sie startet in Trechtingshausen und endet in Rüdesheim am Rhein.

Ein weiterer Geheimtipp, der euch nicht vorenthalten werden soll, ist das alljährliche Feuerwerk am ersten Samstag im Juli. Beim sogenannten Rhein im Flammen könnt ihr währenddessen einen wunderbaren Blick auf die Burgruine Ehrenfels bei Nacht erhaschen.