Der Landkreis Alzey-Worms richtet ein Bildungsbüro ein, das künftig als zentrale Anlaufstelle Bildungsaktivitäten des Kreises zusammenführen wird. Über das Förderprogramm „Bildung integriert“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung kann der Landkreis die Anstrengungen auf Kreisebene für die Bildung mit zwei zusätzlichen Stellen ausweiten.

Die beiden Bildungsmanagerinnen Kerstin Kapp und Gabriela Parker verstärken das bestehende Team, das bereits seit 2016 in den Bereichen Bildungsmonitoring (Janine Prause) und der Bildungskoordination für Neuzugewanderte (Pia Haus) aktiv ist.

Die Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland führt ihre Unterstützung für den Kreis fort und berät das Bildungsbüro bei der Gestaltung der kommunalen Bildungslandschaft. Landrat Ernst Walter Görisch und Dr. Katja Wolf, Leiterin der Transferagentur unterzeichneten im Anschluss an eine Sitzung der Arbeitsgruppe Bildung eine entsprechende Zielvereinbarung.

Informationsportal für Neuzugewanderte

Die Arbeitsgruppe Bildung bringt Mitarbeitende der Verwaltung und lokale Bildungsakteure regelmäßig zusammen, um Bildungsprojekte in Alzey-Worms anzustoßen. Vieles wurde bereits in Angriff genommen. Das Bildungsmonitoring bereitet beispielsweise Befragungen von Kita-Leitungen oder Schulbefragungen, die gemeinsam mit dem Jugendamt durchgeführt werden, auf und stellt diese wichtigen Daten als Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen zur Verfügung. Die Bildungskoordination hat ein Informationsportal für Neuzugewanderte auf den Internetseiten des Kreises geschaffen.

Das Bildungsmanagement soll diese Anstrengungen nun strategisch unterstützen und das bestehende Netzwerk vor Ort ausbauen. „Mit der Fokussierung auf die gesteckten Ziele ,Übergang Kita/Schule` und ,Übergang Schule/Beruf` sowie MINT- und Fachkräftesicherung wollen wir Hilfestellungen für weitere Verbesserungen geben“, betont Landrat Ernst Walter Görisch.

Bildung als kommunale Aufgabe wird ernst genommen

„Wir freuen uns, dass der Landkreis dank der finanziellen Unterstützung des Bundes und aus Mitteln des europäischen Sozialfonds jetzt über ein Bildungsbüro verfügt, dass die erforderlichen personellen Ressourcen und fachlichen Fähigkeiten besitzt, um gemeinsam mit allen relevanten Akteuren die Rahmenbedingungen für gelingende Bildungsbiographien zu schaffen. Hierdurch wird zugleich die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises gestärkt“, bekräftigt die Leiterin der Schulabteilung, Ruth Emrich.

Als eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz unterzeichnete der Landkreis Alzey-Worms bereits 2015 eine Zielvereinbarung mit der Transferagentur. Katja Wolf würdigte anlässlich der neuerlichen Unterzeichnung das bisherige Engagement: „Der Kreis hat in den vergangenen Jahren mit dem Einsatz von Personalressourcen aus eigenen Mitteln gezeigt, dass Bildung in Alzey-Worms als kommunale Aufgabe ernst genommen wird. Mit der Einwerbung des Förderprogramms und der Verstärkung des Teams entsteht eine weitere Säule des kommunalen Bildungsmanagements, um die Anstrengungen für Bildung im Landkreis auszubauen.“

Die Transferagentur bereitet die Mitarbeitenden des Bildungsbüros mit Qualifizierungsmaßnahmen auf ihre neuen Aufgaben vor und bindet sie in ein landesweites Netzwerk ein. Darüber hinaus unterstützt die Transferagentur den Kreis bei der Ziel- und Strategieentwicklung und begleitet das Bildungsbüro in den nächsten Jahren beim Aufbau der neuen Strukturen.

Hintergrund

Die Transferagentur berät Landkreise und kreisfreie Städte in Rheinland-Pfalz und dem Saarland beim Auf- und Ausbau eines kommunalen Bildungsmanagements. Das kostenfreie Dienstleistungsangebot umfasst Qualifizierungs- und Austauschformate, die dazu dienen, gemeinsam mit den Kommunen individuelle Bedarfe zu identifizieren und konkrete Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. Die Strukturen und entwickelten Strategien zielen darauf ab, Bildungsakteure vor Ort zusammen zu bringen, um in der jeweiligen Bildungslandschaft die Rahmenbedingungen für Bildung und Bildungsteilhabe zu verbessern.

Die Transferagentur wird im Rahmen der bundesweiten „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.