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Die Legalisierung von Cannabis ist in Planung. Das vermittelt zumindest ein Koalitionspapier der neuen Ampelregierung. Damit kündigt sich für die deutsche Wirtschaft ein Milliardengeschäft an. Lukrativ ist der Verkauf von Produkten mit Bestandteilen der Hanfpflanze schon heute. Schließlich sind viele der Substanzen für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Das Spektrum reicht von CBD-Artikeln über Hanfnudeln bis hin zum Cannabis-Schaumbad. Ein Einblick in eine Branche, die künftig erneut einen mächtigen Auftrieb erleben dürfte.

Legalisierung verspricht Milliardengeschäft

Dass Cannabis in Deutschland legalisiert wird, schien über Jahrzehnte undenkbar. Die neue Ampelregierung will das jetzt ändern und plant die offizielle Legalisierung. Einer Studie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zufolge, wird der Staat durch die Cannabislegalisierung jedes Jahr von mehr als 4,7 Milliarden Euro profitieren. Die Summe kommt durch neue Jobs und die damit verbundenen Sozialversicherungsbeiträge, zusätzliche Steuereinnahmen und Einsparungen bei Justiz und Strafverfolgung zustande. „Allein durch eine Cannabissteuer würden dem Fiskus nach den Berechnungen jährlich 1,8 Milliarden Euro zufließen“, heißt es in einer Newsmeldung der Universität beziehungsweise des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE).

Längst etabliert: Cannabis-Produkte für jeden Bedarf

Lohnenswert ist der Handel mit Cannabis schon längst. Zwar nicht in Form von Produkten, die bislang dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterliegen, aber in Hinblick auf die zahlreichen Alternativen. Eine Produktgruppe, die in den letzten Jahren einen besonderen Trend feierte, umfasst eine Vielzahl Artikel mit dem Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD):

  • CBD ist neben Tetrahydrocannabinol (THC) das bekannteste Cannabinoid aus der Hanfpflanze (Cannabis).
  • Anders als THC verursacht es jedoch keinen Rauschzustand.
  • Stattdessen wird der pflanzlichen Substanz eine angstlösende, entkrampfende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.

Von einem regelrechten Boom ist die Vermarktung von CBD-Ölen geprägt. Diese können täglich eingenommen werden und sollen das allgemeine Wohlbefinden steigern sowie diverse körperliche Beschwerden lindern. Die Einnahme erfolgt oral – der Geschmack wird jedoch von vielen als gewöhnungsbedürftig beschrieben.

CBD in Fruchtgummis als Ergänzung oder Alternative

Auch CBD Fruchtgummis werden immer beliebter, wie der Nachhaltigkeitsratgeber WeGreen in einem Testbericht erklärt. Der Artikel verdeutlicht, dass inzwischen zahlreiche führende Hersteller für CBD-Produkte ihr Sortiment um entsprechende Süßigkeiten ergänzt haben. Zum Teil mit Zucker, zum Teil ohne Zuckerzusatz. Die Fruchtgummis werden sowohl als Ergänzung zu CBD-Ölen angepriesen als auch alternativ für unterwegs. Anders als CBD-Öle, die unter die Zunge geträufelt werden sollten, lassen sich die Fruchtgummis einfacher einnehmen.

Hanfsamenöl – eine gesunde Zutat in der Küche

In der Küche ist Cannabis ebenfalls vertreten, und zwar als Hanfsamenöl, das aus Hanfsamen von Nutzhanf (Cannabis sativa) gewonnen wird. Das Speiseöl wird auch Hanföl genannt und lässt sich vielfältig verwenden. Kaltgepresste Öle enthalten besonders viele Vitalstoffe aus der Hanfpflanze, weil sie bei der Herstellung nicht hoch erhitzt werden. Sie eignen sich unter anderem zur Herstellung von Marinaden, für Salate und zum schonenden Dünsten.

Hanfnudeln – reich an Eiweiß

Für Pasta-Liebhaber verkauft die Lebensmittelindustrie Hanfnudeln. Hierbei wird Hanfmehl verarbeitet, welches den Nudeln einen nussigen Geschmack verleiht. Auch ein hoher Anteil an Ballaststoffen und Eiweiß macht diese Nudelsorte beliebt. „Im Vergleich zu Getreidemehl liefert Hanf deutlich mehr Eiweiß und Ballaststoffe“, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in einem Verbrauchertipp über Hanfmehl.

Hanfnudeln liefern dem Organismus beispielsweise Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die als mehrfach ungesättigte Fettsäuren lebenswichtige Bausteine im Körper sind. Beispielsweise für Zellmembrane, das Immunsystem und Gewebehormone. Im Handel sind neben Spaghetti diverse Varianten wie Fusilli (Spirelli) oder Penne erhältlich. Einige Angebote kommen ohne Ei aus und sind vegan.

Cannabis-Schaumbad – Hanf im Badezimmer

Schaumbäder sind ebenso nicht psychoaktiv, sondern versprechen durch hautpflegendes Hanföl und einen beruhigenden Duft eine entspannte Auszeit in der Badewanne. Als Beispiel präsentiert der deutsche Hersteller von Naturheilkundeprodukten Kneipp unter der Produktbezeichnung „Chill Out“ ein Aroma-Pflegeschaumbad. Die Inhaltsstoffliste enthält „Cannabis Sativa Seed Oil“ – zu Deutsch Hanfsamenöl. Pflegeduschen und Körperlotionen mit Hanföl runden die Pflegeserie ab. Hanfsamenextrakt wird wiederum in einer Tuchmaske verarbeitet.

Die hier arrangierten Produkte zeigen lediglich einen kleinen Ausschnitt aus dem riesigen Sortiment der Hanf-Branche. Bleibt abzuwarten, ob die bevorstehende Legalisierung weitere Unternehmen auf den Plan ruft und dem Markt einen erneuten Schub verleiht.