Drei Tage lang hat der Inzidenzwert im Kreis Mainz-Bingen über 100 gelegen. Nach der in Rheinland-Pfalz gültigen Corona-Verordnung muss die Verwaltung daher nun die „Notbremse“ betätigen. Die Maßnahmen werden verschärft – auch gilt damit künftig für den Kreis eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr.


Der „Inzidenzwert“ sagt aus, bei wie vielen Menschen innerhalb von sieben Tagen eine Corona-Infektion festgestellt wurde – bezogen auf 100 000 Einwohner. Reißt dieser Wert an drei Tagen hintereinander, müssen eine Stadt oder ein Kreis die Notbremse ziehen. Nach Mainz trifft das nun auch den umliegenden Landkreis. Die verschärften Regeln treten in der Nacht zum Mittwoch in Kraft – und gelten vorläufig bis zum Sonntag, 25. April.

Zu dieser Notbremse gehört eine nächtliche Ausgangssperre. Zwischen 21 und 5 Uhr dürfen die Menschen dann die Wohnung nicht mehr verlassen. Es sei denn, sie sind auf ihrem Arbeitsweg, müssen zum Arzt oder führen ihren Hund aus.

Verschärfte Kontaktbeschränkungen

Auch in den anderen Lebensbereichen muss der Kreis die Regeln verschärfen: So dürfen sich Menschen eines Hausstandes öffentlich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Für Terminshopping sind Voranmeldungen nötig. Maskentragen ist ebenso Pflicht wie Kontaktnacherfassung. Das gilt auch für Friseure sowie medizinische und hygienische Dienstleister.

Ganz geschlossen bleiben Kneipen und Restaurants jeglicher Art – genau so wie Kosmetik-, Massage- und Tattoo-Studios. Offen bleibt die Grundversorgung: Supermärkte, Apotheken, Tankstellen, Banken, Reinigungen und Zeitschriftenläden – Baumärkte und Blumenfachgeschäfte zählen demnach zur Grundversorgung und bleiben ebenfalls offen. Mannschaftssport ist wieder gänzlich verboten. Alleine, zu zweit oder mit den Mitgliedern des Hausstandes bleibt Sport erlaubt.

Zahlen belegen Trend

65 Neuinfektionen hat es übers Wochenende im Kreis gegeben, teilt die Verwaltung mit. In der Stadt Mainz waren es 105 Fälle. Der für das Gesundheitsamt zuständige Dritte Beigeordnete Erwin Malkmus (FWG) resümiert: „Die neuesten Zahlen belegen leider den Bundestrend. An Ostern gab es eine kleine Ruhepause, da nicht so viel getestet wurde. Jetzt steigen leider unsere Zahlen wieder rasant in die Höhe.“