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Ginsheim-Gustavsburg. Die Sperrung der Bauernbrücke hat in den vergangenen Wochen und Tagen die Gemüter erregt (Bericht: Überganglösung für die Bauernbrücke zur Insel Neuau). Der CDU-Stadtverband Ginsheim-Gustavsburg hat den Bericht zur Kenntnis genommen und am 5. März eine Stellungnahme dazu abgegeben (Bericht: “Sinneswandel der Freien Wähler so kurz vor der Kommunalwahl”).


Der Bürgermeister wendet sich über Facebook an die Bürgerinnen und Bürger

Die neueste Aussage des Bürgermeisters Thies Puttnins-von Trotha in den sozialen Medien vom 5. März um 16:28 Uhr sorgte für Aufregung bei den Freien Wählern Ginsheim-Gustavsburg und für Verwirrung bei einigen Bürgerinnen und Bürgern. In einer Facebook-Gruppe wurde der Beitrag des Bürgermeisters geteilt und nach kurzer Zeit waren dort mehrere Kommentare, die aber auch kurze Zeit später gelöscht bzw. zensiert wurden. Dieses Vorgehen ist seit mehreren Wochen erkennbar – wer diese Kommentare zensiert ist bislang nicht bekannt. Bei einem Termin im Rathaus am 01. März 2021 wurde dies beim Bürgermeister von unserer Redaktion angesprochen. Dieses Problem war auch bei der Thematik „Müllablagerung und vergammelte Lebensmittel in der Hermann-Löns-Allee“ aufgetreten. Nach Angaben von Puttnins-von Trotha sei ihm da in der Vergangenheit nichts aufgefallen und auch nichts bekannt, weiter wollte er auf diese Frage nicht eingehen. Wir berichten weiter…

Bringen Beiträge in den sozialen Medien mehr als die direkte Kommunikation mit der Stadtverwaltung?

Zur Bauernbrücke liegt unserer Redaktion keine aktuelle Stellungnahme der Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg vor, lediglich das Statement auf dem privaten Facebook-Profil des Bürgermeisters. Über diese Vorgehensweise gab es in den letzten Wochen ebenfalls Kritik in den sozialen Medien und bei Gesprächen mit Medienkollegen. Trotz mehrerer Anrufe und auch Schreiben mit Hinweis auf den Zustand in der Hermann-Löns-Allee wurde vonseiten der Stadtverwaltung nicht gehandelt. Erst nach einem Facebook-Posting reagierte der Bürgermeister selbst und handelte nach seinen Angaben schnell. Auch in diesem Fall wurden sehr zügig kritische Kommentare unter dem Facebook-Beitrag gelöscht.

Die Situation wurde bei dem Termin am 01. März im Rathaus angesprochen. Der Bürgermeister antwortete kurz und knapp, dass ihm bis zum heutigen Stand (01. März 2021) kein Problem in Bezug auf die interne Kommunikation in der Stadtverwaltung bekannt ist. Auf die Frage, ob die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft lieber die sozialen Medien nutzen sollten, um Reaktionen von der Stadtverwaltung zu erhalten, teilte der Bürgermeister mit: „Mir ist bis zum heutigen Tag kein Kommunikationsproblem in der Stadtverwaltung bekannt.“.


Stellungnahme der Freien Wähler Ginsheim-Gustavsburg zur Bauernbrücke

Nach Angaben des Bürgermeisters musste die Brücke nach der letzten Untersuchung im Jahr 2019 für den PKW und den landwirtschaftlichen Verkehr gesperrt werden.
Tatsächlich wurde die Brücke aber erst im Jahr 2020 für den Verkehr gesperrt. In der Zwischenzeit wurde der kritische Zustand offenbar ignoriert oder toleriert.

Im September 2020 legte der Bürgermeister einen Beschluss vor, der entweder die Planung und den Neubau einer Brücke über den Schwarzbach oder die Prüfung des Rechtsweges vorsah. Zu diesem Zeitpunkt war ungeklärt, ob die Klage gegen die Stadt, zum Bau einer Brücke überhaupt zulässig ist, da die Stadt Ginsheim-Gustavsburg nicht der Eigentümer des dortigen Geländes und in der Folge auch nicht der Brücke ist.

Vor dieser unklaren Rechtslage kann auch nicht ohne weiteres dem Bau einer Brücke für eine geschätzte Summe von 600.000 € zugestimmt werden. Ein solches Vorgehen ist völlig unprofessionell, teilen die Freien Wähler Ginsheim-Gustavsburg mit.

Durch Sigi Nachtmann waren die Freien Wähler bereits seit 2016 mit verschiedenen Fachfirmen im Gespräch, um praktische Lösungsmöglichkeiten zur Sicherung einer zumindest begrenzten Befahrbarkeit zu erreichen. Entsprechende Vorschläge wurden von Sigi Nachtmann auch unmittelbar in die Verwaltung eingebracht und weitergegeben. An dieser Stelle sei nochmals daran erinnert, dass das Engagement von Sigi Nachtmann unserer Stadtkasse in der Vergangenheit viele 100.000 Euro gespart hat.

Unter den Firmen befand sich auch die nun vom Bürgermeister beauftragte Firma Donges aus Darmstadt. Hier hätte die Verwaltung bereits 2017 entsprechende Prüfungen und Maßnahmen beauftragen können, um die Befahrbarkeit zu prüfen und zu erhalten! Diese Aktivitäten wurden jedoch ignoriert und einfach abgetan – bis es nun gar nicht mehr ging.

Dieses Versagen der Verwaltung soll nun den ehrenamtlich tätigen Stadtverordneten zugeschoben werden – aber so nicht! Nicht mit den Freien Wählern!

Durch die Politik wurde die Brücke auch nicht in dieser Form abgesperrt – dies war eine Maßnahme der Verwaltung, die durch eigene jahrelange Untätigkeit ausgelöst wurde. Bereits im Jahr 2018 hätten entsprechende Belastungsprüfungen durchgeführt werden können, um zumindest die Zufahrt für Pkw bis 3,5to zu gewährleisten.

Stattdessen wird ein Monolith vor der Brücke eingelassen und behauptet die Politik habe versagt. Nein, die Ehrenamtlichen und hier besonders Sigi Nachtmann haben ihre Aufgaben erledigt, man muss solche Hinweise halt eben auch mal ernst nehmen und zeitnah umsetzen.

Plötzlich – unter dem Druck der Medien wird der Bürgermeister aktiv und nimmt nun Kontakt mit Fachfirmen auf. Warum ist das nicht früher geschehen? Hinweise und Kontakte lagen der Verwaltung vor, teilen die Freien Wähler Ginsheim-Gustavsburg abschließend mit.



05. März: Ginsheim: Überganglösung für die Bauernbrücke zur Insel Neuau

06. März: CDU “Sinneswandel der Freien Wähler so kurz vor der Kommunalwahl”

07. März: Stellungnahme der Freien Wähler Ginsheim-Gustavsburg

09. März: Bauernbrücke Ginsheim | Die Stadt handelte erst unter dem Druck der Medien