In Deutschland gibt es jedes Jahr eine steigende Anzahl an Falschfahrten auf Autobahnen. Eine aktuelle Statistik des ADAC gibt an, dass es allein im Jahr 2021 1.830 Meldungen zu Falschfahrern gab – ein Anstieg von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Falschfahrten werden durch ein falsches Auffahren oder Wenden auf der Autobahn verursacht. Die Gefahr ist besonders groß in den Abend- und Nachtstunden.
Die Folgen von Falschfahrten sind oft kritisch und können zu schweren Unfällen führen
Doch neue digitale Dienste können dazu beitragen, solche Gefahren schneller zu erkennen und andere Verkehrsteilnehmer auf dem betroffenen Streckenabschnitt schnell zu warnen. Ein Beispiel ist die cloudbasierte Falschfahrerwarnung von Bosch, die die anonymisierte Fahrzeugposition mit GPS-Daten nutzt. Der Fahrzeugweg und die zulässige Fahrtrichtung werden im Bereich der Autobahnauffahrten automatisiert in der Cloud abgeglichen. Werden Falschfahrten erkannt, erfolgt sofort eine Warnung – nicht nur an den Falschfahrer, sondern auch an andere vernetzte Verkehrsteilnehmer, die möglicherweise gefährdet sind.
Diese neue Form der Falschfahrerwarnung kann in bestehende Apps integriert werden und ist somit einfach und schnell verbreitbar. Mehrere Navigations- oder Musik-Apps nutzen die Anwendung bereits, ohne dass für den Autofahrer Kosten oder zusätzlicher Aufwand entstehen. Skoda bietet sogar die Möglichkeit, den Dienst direkt in seine Neufahrzeuge zu integrieren, sodass die Warnung direkt auf dem Fahrzeugdisplay angezeigt wird, sofern der Nutzer die Funktion aktiviert hat. Die Anwendung bietet zudem die Garantie der Anonymität aller Positionsdaten.
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dazu kommen, dass man selbst zum Falschfahrer wird, gibt es wichtige Verhaltensregeln, die unbedingt befolgt werden sollten:
Die neue Technologie zur Falschfahrerwarnung kann somit dazu beitragen, die Anzahl der Falschfahrten auf deutschen Autobahnen zu reduzieren und somit auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
Empfehlung der Redaktion:
Seit rund drei Jahren gibt es eine klare Regelung bezüglich der Nutzung von Radarwarn-Apps im Auto: Sie stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Dies ergibt sich aus der aktuellen Fassung der Straßenverkehrsordnung, die Rechtssicherheit schaffen soll. Allerdings war bislang unklar, ob auch die Nutzung solcher Apps auf Smartphones erlaubt ist, die nicht dem Fahrer gehören.
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