Nachrichten Mainz | In der vergangenen Zeit fiel der Sänger Xavier Naidoo immer wieder mit wilden Verschwörungstheorien auf. Am 11. Juli 2020 hätte der Sänger im Rahmen von „Summer in the City“ auch im Mainzer Volkspark auftreten sollen. Das Konzert wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Nun fordert der Grünen-Politiker und Ortsvorsteher der Mainzer Oberstadt, Daniel Köbler, auch künftig Künstlern, die solche Aussagen tätigen, keine Bühne in Mainz zu bieten. Boost your City hat an diesem Samstag mit dem Politiker darüber gesprochen.


Schon letztes Jahr setzte sich Köbler für die Absage des Konzertes ein

„Es kam ja im letzten Jahr die Nachricht, dass Xavier Naidoo 2020 bei Summer in the City auftreten wird. Daraufhin hatte ich einen Brief geschrieben an die Verantwortlichen und an die Stadtspitze und habe gesagt, dass das nicht sein kann. Wir können Als Stadt nicht gegen Rassismus und Antisemitismus sein und dann zwei Wochen später den Auftritt von einem Künstler ankündigen, der in der Reichsbürger-Szene aktiv ist.“, so Köbler. Schon bei privaten Veranstaltern halte er so etwas für schwierig. Noch viel schwieriger sehe er das allerdings bei städtischen Unternehmen wie der mainzplus CITYMARKETING GmbH.

Der Rauswurf bei RTL brachte auch die Stadt zum Umdenken

„Als Antwort auf den Brief wurde dann geschrieben, dass der Veranstalter sich von Naidoos Aussagen distanziert und dass man zwar die Kritik versteht aber es zu weit ginge, das Konzert abzusagen. Dann kam plötzlich die Situation, dass wieder Verschwörungstheorien und rassistische Aussagen von ihm kamen und daraufhin ja dann auch der Sender RTL reagierte und ihn aus der Jury von DSDS schmiss. Das hat dann auch in Mainz zum Umdenken geführt. Das Konzert wurde ja wegen Corona abgesagt und ich dachte eigentlich, dass Thema Xavier Naidoo im Mainzer Volkspark sei vom Tisch.“, erklärte der Politiker. Dann habe er allerdings in der Zeitung gelesen, dass diese Frage noch im Raum steht, was ihn sehr verärgert habe.

Köbler betonte allerdings, dass es ihm dabei nicht nur um Xavier Naidoo gehe. Vielmehr gehe es ihm darum, dass die Stadt generell keine Bühne bieten solle, für Künstler mit solchen Einstellungen. „Natürlich ist Xavier Naidoo da aber einer der prominentesten Personen.“, so Köbler.



Köbler möchte erneut an die Verantwortlichen herantreten

Schon im vergangenen Jahr habe er viele positive Rückmeldungen von Bürgern und anderen Politikern erhalten, die ebenfalls der Meinung seien, dass man Xavier Naidoo in Mainz keine Bühne bieten dürfe. „Ich habe also dieses Mal kurzerhand einen Aufruf gestartet. Ich wollte den Menschen, die mir bereits geschrieben hatten und denen, die ebenfalls der Meinung sind, die Möglichkeit bieten, dort mit ihrem Namen zu unterschreiben und sich somit auch dafür einzusetzen. Natürlich erleichtert mir das dann auch die Argumentation, wenn ich in einigen Tagen erneut an die Verantwortlichen herantreten werde. Dann kann ich direkt verdeutlichen, dass es sich dabei nicht nur um eine Einzelmeinung handelt.“, erklärt Köbler.

„Das passt nicht zu unserer vielfältigen Stadt“

„Xavier Naidoo ist aktuell und in den letzten Jahren durch Verschwörungstheorien, antisemitische Textpassagen und Nähe zur antidemokratischen Reichsbürgerszene aufgefallen. Das passt nicht zu unserer vielfältigen Stadt. So jemand darf im Mainzer Volkspark keine Bühne bekommen! Und zwar nicht in 2020, nicht in 2021, sondern niemals!“, heißt es in dem Aufruf, den Daniel Köbler online gestartet hatte.

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