Foto: Kreis Alzey-Worms

Ein Erdbeben der Stärke 7,0 hat weite Teile der Infrastruktur in Rheinland-Pfalz und in den angrenzenden Bundesländern beschädigt und zerstört: Es ist ein Übungsszenario, bei dem zum zweiten Mal in diesem Jahr in Mainz die Zusammenarbeit von zivilen und militärischen Behörden erprobt wurde.

Zahlreiche Verantwortliche haben dieses Szenario, das die zivile Seite vorgegeben und die Übungsleitung ausgearbeitet hat, in der Kurmainz-Kaserne mit dem hier zur Verfügung stehenden Lagezentrum und eingerichteten Zellen der übenden Kreisverbindungkommandos (KVKs) durchgespielt. „Zivile Verwaltung und Bundeswehr müssen in der Stabsarbeit zusammen funktionieren, um eine mögliche Krise erfolgreich zu bewältigen“, betonten die Beteiligten unisono.

Reale Ansprechpartner in virtueller Übung

Das Landeskommando Rheinland-Pfalz hatte insgesamt sechs Kreisverbindungskommandos aus dem Bundesland sowie deren zivilen „Counterparts“, die Kräfte der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes, aber auch die Vertreter der Gebietskörperschaften, zur gemeinsamen Übung eingeladen. Diese traten als die realen Ansprechpartner in der virtuellen Übung auf. Insgesamt rund 65 Personen, davon etwa 31 Übungsteilnehmer der Kreisverbindungskommandos, Soldaten in Leitungsfunktion der Übung und rund 23 zivile Repräsentanten der Behörden stimmten den Bedarf von militärischen und zivilen Kräften und Mitteln in verschiedenen Einsatzlagen ab. Dabei wurden typische Szenarien nach einem Erdbeben mittlerer Stärke, unter Einbeziehung von zusätzlichen militärischen Einsatzlagen, geübt. Die anwesenden Soldaten sind ausschließlich Reservedienstleistende.

Hochrangige Gäste

Beteiligte an dieser Übung waren die Kreisverbindungskommandos der Landkreise Alzey-Worms, Mainz-Bingen, Bad Kreuznach, sowie Rhein-Hunsrück-Kreis und ebenso der Städte: Mainz und Worms. Der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Oberst Stefan Weber, konnte hochrangige Gäste der zivilen Seite während der Übung begrüßen. Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Nino Haase, hat sich von der Leistungsfähigkeit „seines KVKs“ überzeugt. Die Landrätin Dorothea Schäfer ließ sich von dem KVK-Kommandeur des Landkreises Mainz-Bingen die Anträge auf Unterstützungen vortragen. Der Landrat des Landkreis Alzey-Worms, Heiko Sippel, informierte sich im Lagezentrum über die geforderten Unterstützungsleistungen. Am Abend des ersten Übungstages informierte der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz den Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, Volker Boch, über den Ablauf der Übung.

Notwendigkeit beiderseitiger Unterstützung

Oberst Stefan Weber, hatte bereits bei der Begrüßung zu Übungsbeginn auf die Notwendigkeit der beiderseitigen Unterstützung hingewiesen. „Unterstützungsleistungen sind keine Einbahnstraße“, so Oberst Weber. Die Hilfeleistung mit Kräften der Bundeswehr in Notlagen, z.B. bei Naturkatastrophen sei die eine Seite. Die Unterstützung der zivilen Seite bei Aufträgen, die der Landes- und Bündnisverteidigung dienen – zum Beispiel die Unterstützung bei der Einrichtung eines „Convoy-Support-Centers“ als Teil der deutschen Unterstützung bei der Verlegung von alliierten Verbänden in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall, die andere Seite der Medaille. Dies sei ein Schwerpunkt, der zukünftig in Übungsszenarien noch stärker Berücksichtigung finden werde.