Im Landkreis Alzey-Worms leben nun 29 neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. In einer Feierstunde im Saal der Kreisverwaltung nahm Landrat Ernst Walter Görisch den Frauen und Männern, die teilweise schon seit vielen Jahren in den Ortsgemeinden und Städten im Landkreis leben, das Gelöbnis auf das Grundgesetz ab und überreichte die Einbürgerungsurkunden.

Gemeinsam sangen die Gäste, von denen einige in traditioneller Kleidung ihrer Heimat zur Feierstunde gekommen waren und so die Vielfalt der Kulturen deutlich machten, die deutsche Nationalhymne.

Integration als beidseitiger Prozess

„Von nun an stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen: Sie dürfen wählen und sich wählen lassen, Sie haben das Recht, selbstständig zu arbeiten und innerhalb der EU sowie in zahlreiche Länder der Welt ohne Visum zu reisen“, erläuterte der Kreischef.

Es sei wichtig, dass Integration als beidseitiger Prozess gelinge und die neu Eingebürgerten sich verantwortungsbewusst in die Gesellschaft einbringen. Görisch ermutigte die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger, aktiv am öffentlichen Leben in den Ortsgemeinden und Städten teilzuhaben und mitzuwirken.

„Bringen Sie sich mit Ihren Erfahrungen ein, mit Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Wissen. Haben Sie dabei keine Scheu!“

Die neu Eingebürgerten stammen aus insgesamt 14 Herkunftsländern. Sechs Personen kommen aus Thailand,  gefolgt von vier Bürgerinnen und Bürgern aus Polen und jeweils drei Personen aus dem Vereinigten Königreich und der Türkei.

Viele Voraussetzungen zur Einbürgerung

139 Bürgerinnen und Bürger konnten im Jahr 2017 im Landkreis Alzey-Worms eingebürgert werden, 144 waren es im vergangenen Jahr. Eingebürgert werden kann, wer seit acht Jahren seinen rechtmäßigen Wohnsitz im Inland hat, sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes bekennt, seinen Lebensunterhalt ohne öffentliche Unterstützung bestreitet, nicht wegen einer Straftat verurteilt wurde und ausreichende Deutschkenntnisse im Rahmen eines Einbürgerungstests nachgewiesen hat.

Ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Staaten der Europäischen Union haben die Möglichkeit, ihre bisherige Staatsangehörigkeit beizubehalten und eine Doppelstaatsangehörigkeit zu erlangen. 23 der eingebürgerten Männer und Frauen nutzten dies.

Talente und Potenziale

„Als Landkreis sind wir bemüht, gemeinsam mit Bund und Land sowie den unterschiedlichen Verbänden und Organisationen auch für eine soziale und gesellschaftliche Integration zu sorgen“, so Görisch. Das Land befinde sich im demografischen Wandel und zugleich aber auch im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb. Deshalb sei Zuzug immens wichtig, um wettbewerbs- und konkurrenzfähig zu bleiben.

Talente und Potenziale von Menschen mit Migrationshintergrund – 17,4 Prozent der Bevölkerung im Landkreis – müssten erkannt und gefördert werden. „Wir als Landkreis haben es uns zur Aufgabe gemacht, ein Integrationskonzept zu erarbeiten, um damit insbesondere die gleichberechtigte Teilhabe der steigenden Zahl der Migrantinnen und Migranten in allen Lebensbereichen, die Intensivierung des gesellschaftlichen Dialogs und die Teilhabe an politischen Entscheidungen bestmöglich zu gewährleisten“, informierte der Kreischef.

Zum Erwerb der deutschen Sprache biete unter anderem die Kreisvolkshochschule Sprach- und Integrationskurse. „Sie alle haben mit der erfolgreichen Teilnahme am Integrationskurs Ihre Motivation bewiesen, Teil unserer Gesellschaft zu werden und sich mit unseren Werten zu identifizieren“, betonte Görisch. Die musikalische Umrahmung der Feierstunde hatte Peter Jutz, Musiklehrer an der Kreismusikschule Alzey-Worms, übernommen.