In den letzten Wochen haben immer wieder, nachdem die Polizei Tiertransporter gestoppt hatten,  dramatische Szenen auf deutschen Autobahnen abgespielt. So auch am vergangenen Freitag auf der A3 bei Feucht. Hier stoppte die Autobahnpolizei einen total überhitzten Transporter mit circa 800 Ferkeln beladen.

Zuvor waren die Beamten von einem engagierten Tierrechtler aus der Umgebung von Nürnberg alarmiert worden. Dieser beobachtete während der Fahrt auf der A3, dass viele der Tiere nach Luft schnappten und in einem schlechten Allgemeinzustand waren. Der Transporter war auf dem Weg von den Niederlanden ins weit über 1.000 km entfernte Kroatien. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass die Temperatur im Transporter deutlich über 35 Grad Celsius war. ´

Foto: Deutsches Tierschutzbüro

Tränkanlage erst nach Aufforderung eingeschaltet

Der mit dem Deutschen Tierschutzbüro vernetzte Tierrechtler beobachtete, dass die Tränkanlage erst eingeschalten worden ist, als der Fahrer des Transporters dazu aufgefordert wurde. Bereits nach kurzer Zeit war diese jedoch schon leer. Aufgrund der herrschenden hohen Temperatur und dem akuten Wassermangel wurden viele der Tiere in einem sehr dehydrierten Zustand vorgefunden, mindestens zwei Ferkel waren bereits tot.

Die Polizei rief daraufhin die zuständige Feuerwehr und das Veterinäramt an, die kurze Zeit später eintraf und die Tiere mit Wasser erstversorgte. Die Tiere wurden dann zum Schlachthof in Erlangen transportiert, um dort über Nacht abgeladen und versorgt zu werden.

Einige Ferkel musste notgetötet werden

Obwohl sich in der Zwischenzeit einige weitere Tierrrechtler einschalteten und bereits Lebenshöfe Plätze für einige Tiere anboten, konnten leider keine der Ferkel gerettet werden. Nachdem die Tiere auf dem Gelände des Schlachthofs getränkt und gefüttert wurden, wurde der Tiertransporter vom zuständigen Veterinäramt, nachdem er mit ausreichend Wasser gefüllt und gereinigt wurde, wieder freigegeben und durfte seine Fahrt nach Kroatien fortsetzten.

Einige der Ferkel wurden zuvor jedoch leider in einem so schlechten Zustand vorgefunden, dass sie vor Ort notgetötet worden sind.

Das deutsche Tierschutz-Büro hat umgehend gegen die Fahrer und das Speditionsunternehmen Anzeige Doch das was in Altdorf passiert ist, ist leider kein Einzelfall. Solange jedoch weiterhin Tiertransporte in den heißen Sommermonaten zugelassen sind, wird es auch weiterhin zu solchen Katastrophen zu Lasten der Tiere kommen.

Verkehrsteilnehmer sollen wachsam sein

Das Deutsche Tierschutzbüro fordert alle Verkehrsteilnehmer auf, gerade in den nächsten Wochen wachsam zu sein.

„Wenn Sie in den nächsten Tagen und Wochen unterwegs sein sollten und wir alle wieder mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius zu kämpfen haben, werden bitte auch Sie aktiv. Tun Sie es dem engagierten Tierrechtler gleich und beobachten Sie Tiertransporter ganz genau. Sollte Ihnen etwas auffallen wie z.B. sehr stark hechelnde oder verletzte Tiere, die nach Luft schnappen, alarmieren Sie bitte umgehend die Polizei.“

Gegen die beiden Fahrer des Tiertransporters wurden Bußgelder im fünfstelligen Bereich verhängt.