Falschparker behindern Feuerwehr in Gonsenheim

Am Freitagabend kam es gegen 21:30 Uhr im Ortskern von Mainz-Gonsenheim zu einem Brand eines Sicherungskastens. Der Bewohner reagierte vorbildlich und wählte unmittelbar den Notruf als er den Kurzschluss und die einsetzende Rauchentwicklung bemerkte. Der Vermieter reagierte ebenfalls sofort und schaltete die Hauptsicheung des Gebäudes aus.

Durch das schnelle Handeln konnte ein Atemschutztrupp der Feuerwehr den Brand zügig löschen

Teile der Wand mussten geöffnet werden, um versteckte Glutnester freizulegen. Eine Ausbreitung auf weitere Bereiche der Wohnung konnte dadurch verhindert werden. Nachdem die Wohnung von der Feuerwehr belüftet wurde, ist diese zwar vorübergehend stromlos, jedoch weiterhin bewohnbar.

Im Einsatz waren 19 Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr Gonsenheim mit fünf Fahrzeugen. Der Einsatz war nach etwa einer Stunde beendet. Ursache war offenbar ein technischer Defekt im Sicherungskasten.

Problematisch war die Anfahrt zur Einsatzstelle: Die engen Straßen im alten Ortskern sind herausfordernd. Hinzu kam, dass mehrere Fahrzeuge verbotswidrig abgestellt waren. Dadurch verzögerte sich der Einsatz. Die Drehleiter konnte den Einsatzort gar nicht erst erreichen. Das Löschfahrzeug konnte die Straße erst nach mehreren Versuchen wieder verlassen, nachdem es nur durch Rangieren nahe genug an die Einsatzstelle kam- Die Fahrerinnen, deren Fahrzeuge den Einsatz behinderten, wurden durch die Verkehrsüberwachung ermittelt und aufgefordert, die Fahrzeuge zu entfernen. Hierbei zeigten sie wenig Verständnis für die Situation.

Gerade in engen Bereichen wie Kurven und Kreuzungen gelten klare Vorgaben der Straßenverkehrsordnung. Das Halten an engen und unübersichtlichen Straßenstellen ist verboten. Zudem ist das Parken fünf Meter vor und nach Kreuzungen und Einmündungen verboten. Diese Regelungen existieren nicht aus Formalität. Sie sichern den Kurvenradius, den Einsatzfahrzeuge brauchen, um Menschen zu retten und Brände rechtzeitig zu löschen.

Feuerwehrfahrzeuge sind groß und schwer

Rückwärts ausweichen oder rangieren kostet wertvolle Minuten. Jede Verzögerung kann darüber entscheiden, ob sich ein Brand ausbreitet oder eine Person gerettet werden kann. Feuerwehrfahrzeuge benötigen zudem deutlich mehr Platz als ein Pkw. Wenn sie den Einsatzort nicht erreichen, fehlt das lebensrettende Werkzeug der Einsatzkräfte.

Wir wissen, dass die Parksituation in vielen innerstädtischen Bereichen belastend und oft schwierig ist. Dennoch gilt: Wenn Fahrzeuge in engen Kurven oder Kreuzungsbereichen abgestellt werden, kann das im Ernstfall Leben gefährden. Die Vorschriften sind deshalb zwingend einzuhalten. Sie schützen nicht nur andere, sondern auch diejenigen, die dort selbst wohnen.

Der Einsatz in Gonsenheim zeigt, wie entscheidend richtiges Verhalten aller Beteiligten ist. Der schnelle Notruf des Bewohners hat Schlimmeres verhindert. Die Falschparker dagegen haben die Arbeit der Feuerwehr unnötig erschwert und die Sicherheit aller gefährdet.

Die Feuerwehr Mainz appelliert an alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, abgestellte Fahrzeuge so zu platzieren, dass jederzeit ausreichend Raum für Einsatzfahrzeuge bleibt. Wer in engen Ortsbereichen parkt, trägt Verantwortung dafür, dass Hilfe ankommt, wenn sie gebraucht wird – vielleicht sogar für einen selbst.