Die Pressekonferenz des FSV Mainz 05 vor dem richtungsweisenden Freitagabendspiel am 5. Dezember 2025 um 20:30 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach in der Mewa Arena in Mainz verlief alles andere als gewöhnlich. Neben Interimstrainer Benjamin Hoffmann, der das Team kurzfristig übernommen hatte, stellte sich auch Sportvorstand Christian Heidel den Fragen der Medien – offen, emotional und mit klaren Worten. Nach ereignisreichen Tagen rund um die Trennung von Ex-Trainer Bo Henriksen betonten beide Verantwortlichen, worauf es nun ankommt: Zusammenhalt, Transparenz und volle Fokussierung auf den Kampf um den Klassenerhalt.
Heidel erklärt Trennung von Henriksen: „Es geht immer um Menschen“
Christian Heidel sprach ausführlich über den Ablauf der vergangenen Tage – und betonte vor allem die persönliche Dimension der Entscheidung. Die Trennung von Bo Henriksen sei schwierig gewesen, gerade weil die Beziehung eng und vertrauensvoll war. „Unser Verhältnis war besonders. Genau deshalb war uns ein stilvolles Auseinandergehen so wichtig“, erklärte Heidel. Man habe sich bewusst Zeit genommen, um eine Entscheidung zu treffen, die alle Beteiligten tragen können. Schließlich wuchs auf beiden Seiten das Gefühl, dass ein gemeinsamer Neuanfang nicht mehr möglich sei.
Der Ablauf der Entscheidungstage: Gespräche, Zweifel und Klarheit
Nach dem Spiel in Freiburg begannen laut Heidel bei allen Verantwortlichen – und auch bei Henriksen – die Überlegungen. Gespräche am Montag, ein Tag zum Nachdenken, dann ein finales Treffen am Mittwoch in der Arena: Dort kristallisierte sich die einvernehmliche Trennung heraus. Interessant: Henriksen selbst habe die Möglichkeit einer Veränderung ins Spiel gebracht. „Er sagte, die Mannschaft brauche womöglich eine andere Ansprache“, so Heidel. Damit habe der Däne den Prozess aktiv unterstützt.
Mainzer Heidel widerspricht Vorwürfen: „Bo war jederzeit informiert“
Auf Fragen zur angeblich schlechten Kommunikation reagierte Heidel deutlich. Der Verein habe transparent und respektvoll gehandelt. „Bo war seit Montag über jeden Schritt informiert. Er hat uns sogar ermutigt, uns umzuschauen.“ Kritik aus Teilen der Öffentlichkeit wies er ab und kündigte an: „Wir werden das beim nächsten Mal wieder genau so machen.“ Der Abschied selbst sei emotional gewesen. In der Kabine flossen Tränen – ein Zeichen dafür, wie sehr Henriksen menschlich geschätzt wurde.
Hoffmann übernimmt: „Nicht nur für Mainz 05 spielen, sondern auch für den Menschen Bo Henriksen“
Interimstrainer Benjamin Hoffmann sprach offen über seine überraschende Beförderung. Am Mittwoch habe er noch die U23 auf das Regionalligaspiel vorbereitet, wenige Stunden später stand er vor der Profimannschaft. „Es war absolut aufregend. Die Mannschaft hat mich sofort gut aufgenommen“, betonte er. Ein Schwerpunkt der kurzen Vorbereitung sei es, die Köpfe freizubekommen. „Wir wollen Selbstvertrauen zurückgeben – durch Gespräche, Training und das Erinnern an ihre Stärken.“
Taktische Akzente und neue Energie
Hoffmann setzt auf Leichtigkeit, Mut und Unterstützung durch seinen langjährigen Partner Chris Babatz. Gemeinsam wollen sie ein „kleines Überraschungsmoment“ einbauen. Entscheidend sei jedoch, dass die Spieler Feuer entfachen – auf dem Platz, nicht nur über die Fans.
Heidel über den Abstiegskampf: „Niemals aufgeben – das ist Mainz 05“
Der Sportvorstand gab sich kämpferisch. Mainz kenne diese Situationen, betonte er, nun gehe es darum, Ruhe zu bewahren und gemeinsam zu handeln. „Man kann keine Mannschaft austauschen. Wir sind zusammen da reingerutscht, und wir müssen zusammen wieder heraus.“ Für den Winter kündigte Heidel zudem Transferhandlungsfähigkeit an – in Abstimmung mit dem kommenden Cheftrainer.
Gemeinsamer Wunsch: Ein emotionaler Freitagabend in der MEWA Arena
Hoffmann wie Heidel richten den Blick nun voll auf das Gladbach-Spiel. Der Interimstrainer ist überzeugt, dass die Mannschaft auch für Henriksen auflaufen wird. Heidel wünscht sich ein volles Stadion und maximale Unterstützung. „Das ganze Stadion soll da sein. Wir wollen alles dafür tun, Mönchengladbach zu schlagen“, sagte der Sportvorstand.





