Fahrraddemo in Bingen und Münster-Sarmsheim am 27. September

Fahrraddemo in Bingen und Münster-Sarmsheim – Das Organisationsbündnis für die Fahrraddemo am 27.09.2025 in Bingen und Münster-Sarmsheim fordert: „Bessere Rad- und Fußwege jetzt – Mobilitätskonzepte endlich umsetzen!“

Gemeinsam mit den Verkehrsverbänden VCD (Verkehrsclub Deutschland) und ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), den lokalen Gruppen von Fridays, Scientists und Churches for Future, Alltagsradelnden aus Münster-Sarmsheim und weiteren Akteuren lädt ein breites Bündnis für eine klima- und umweltfreundliche Mobilität am Samstag, 27. September 2025, zu einer Fahrraddemonstration durch Bingen und Münster-Sarmsheim ein.

Die Veranstaltung startet um 11 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Bürgermeister-Neff-Platz in Bingen am Rhein und macht bei einer etwa zehn Kilometer langen Rundtour auf die unzureichenden Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr aufmerksam.

Forderung nach sicheren und attraktiven Wegen

Im Zentrum steht die Forderung nach sicheren und attraktiven Wegen in der Stadt, zwischen den Stadtteilen und Nachbarorten sowie zu Alltagszielen wie Schulen, Freizeiteinrichtungen und Einkaufsmärkten.

Zahlreiche Schwachpunkte wurden schon in den Mobilitätskonzepten des Landkreises und der Stadt Bingen von 2017 behandelt. Es gibt daher kein Wissens-, sondern ein Umsetzungsdefizit. Trotzdem wird der Rad- und Fußverkehr bei Verkehrsplanungen bis heute zu wenig berücksichtigt.

Kritik an Verkehrsplanung in Bingen

Die Organisatoren kritisieren unter anderem, dass die Binger Fußgängerzone nach wie vor vollständig und rund um die Uhr für Fahrräder gesperrt ist und der neuen Pendlerradroute von Mainz nach Bingen die Anbindung an die Innenstadt fehlt.

Von den an den Binger Bahnhöfen vorgesehenen Mobilitätsstationen oder Fahrradparkhäusern sind lediglich Pläne für Fahrradabstellanlagen übriggeblieben, die teilweise nicht einmal überdacht werden sollen.

Enge Fahrbahnen in Verbindung mit Tempo 50 machen das Radfahren im Mischverkehr gefährlich – teilweise sogar im Bereich von Schulen und Kindergärten. An anderen Stellen werden Radfahrende auf Gehwege gedrängt und geraten dort in Konflikt mit dem Fußverkehr.

Gefährliche Ortsverbindungen zwischen Münster-Sarmsheim und Bingen

Die Fahrraddemonstration macht zudem darauf aufmerksam, dass beide Ortsverbindungen zwischen Münster-Sarmsheim und Bingen für den Rad- und Fußverkehr gefährlich sind.

Seit Jahren monieren Bürgerinnen und Bürger beider Kommunen fehlende Radwege, zu hohe Geschwindigkeiten und zu enge Überholabstände.

„Erst nach Einschaltung einer Anwaltskanzlei hat die Kreisverwaltung die Anordnung erlassen, die Höchstgeschwindigkeit auf der B48 zwischen Bingen und Münster-Sarmsheim von 100 auf 70 km/h herabzusetzen. Jetzt warten wir auf die Umsetzung“, so Claudia Kunz als persönlich Betroffene und VCD-Aktive.

Stimmen aus dem Bündnis

Stefan Lemke von den Fridays for Future ergänzt:
„Eine Stadt- und Verkehrsplanung, die dem Kfz-Verkehr den meisten Platz und höchste Priorität einräumt, während sie den Fuß- und Radverkehr an den Rand drängt, ist nicht zeitgemäß und konterkariert die Klimaschutzziele.“

„Dass die Bedingungen für das Radfahren in Bingen, den Binger Ortsteilen und Münster-Sarmsheim endlich verbessert werden müssen, zeigen auch die Ergebnisse des jüngsten Fahrradklimatests“, erläutert Rolf Pinckert vom ADFC Mainz-Bingen.

Georg Leufen-Verkoyen aus Münster-Sarmsheim erklärt, dass die Alltagsradelnden die Langsamkeit der zuständigen Behörden in Bezug auf sichere Radverbindungen nicht nachvollziehen können.

„Wir brauchen ausreichend breite und barrierefreie Fuß- und Radwege, damit Menschen aller Altersgruppen auch ohne Auto mobil sein können – egal ob mit Rollator, Kinderwagen, Dreirad oder Lastenrad.

Nur so lassen sich Klima und Umwelt schützen und die Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle erhöhen. Dort, wo kein Platz für separate Radwege besteht, müssen Verkehrsregelungen getroffen und durchgesetzt werden, die das Radfahren auch im Mischverkehr sicher machen.

Dazu gehören zum Beispiel Einbahnstraßenregelungen für Kfz, um Platz zu schaffen, sowie Geschwindigkeitsreduktionen entsprechend den neuen Möglichkeiten des Straßenverkehrsrechts“, so das Bündnis.