Brand in Kronberg | Foto: Feuerwehr Kronberg

In der Nacht von Montag auf Dienstag (15. Oktober 2024) brach ein verheerender Brand in der Lagerhalle eines Baustoffhandels in der Jacques-Reiss-Straße in Kronberg (Hochtaunuskreis) aus. Hunderte Einsatzkräfte waren vor Ort und kämpften gegen die meterhohen Flammen. Der Einsatz dauert auch am Mittwoch weiterhin an.

Halle wird vollständig abgerissen

Die Behörden hatten sofort in der Nacht von Montag auf Dienstag eine Warnung über die Katastrophenschutz-App NINA herausgegeben. Darin hieß es: „Es ist zu einem Brand gekommen. Dabei wird Brandrauch freigesetzt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden!“ Die Menschen in ganz Kronberg wurden dringend aufgefordert, sich in geschlossene Räume zu begeben und vorsorglich Fenster und Türen zu schließen. Zudem sollten Klima- und Lüftungsanlagen abgeschaltet werden, während die Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften.

In der betroffenen Halle lagerten unter anderem E-Elektrostapler, Holz und Bitumen, was die Löscharbeiten erheblich erschwerte.

Die Halle wurde bereits am Dienstag zur Hälfte abgerissen, damit die Feuerwehr besser löschen konnte, doch auch am späten Dienstagabend loderten noch mehrere Brandherde im Gebäude. Um Zugang zu den Glutnestern zu erhalten, werden die Abbrucharbeiten seit Mittwochmorgen fortgesetzt. Einsatzkräfte waren die Nacht über vor Ort, um Brandwache zu halten und eine erneute Ausbreitung des Feuers zu verhindern.

Rund 300 Gasflaschen befanden sich in der Lagerhalle

In einem angrenzenden offenen Bereich werden rund 300 Gasflaschen, teils gefüllt und teils leer, gelagert. Da sich in den Flaschen möglicherweise Gasreste befinden, wird der Bereich gekühlt, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Diese werden zur Überprüfung an Fachfirmen übergeben.

Über die Ursache des Feuers und die Höhe des entstandenen Schadens liegen derzeit noch keine Informationen vor. Glücklicherweise wurde bislang bei dem Brand und den Löscharbeiten niemand verletzt.

Sperrung der Bahnstrecke und Schienenersatzverkehr

Die nahegelegene Bahnstrecke bleibt aufgrund der Löscharbeiten gesperrt. Ein Sprecher der Feuerwehr und des Rettungsdienstes des Hochtaunuskreises erklärte, die Sperrung sei notwendig, um zu verhindern, dass Trümmerteile auf die Gleisanlagen fallen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat für die Linie S4 zwischen Niederhöchstadt und Kronberg einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Bürgermeister Christoph König dankt den Beteiligten

Wie die Stadt Kronberg mitteilt, sind potenzielle Gefahren durch das Feuer und die dabei frei gesetzten Rauchgase mittlerweile gebannt. Die Situation am Brandort ist unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten laufen. Eine akute Gefährdungslage für die Einsatzkräfte wie auch für die Anlieger besteht nicht mehr.

Grund genug für Kronbergs Bürgermeister Christoph König allen Beteiligten für deren Einsatz zu danken: „Im Namen der Stadt und auch ganz persönlich möchte ich allen Einsatzkräften für deren beherztes wie sachverständiges Eingreifen danken. Dank Ihres Einsatzes konnte größerer Schaden von unserer Stadt und den Menschen, die in ihr leben, abgehalten werden.“

„Gute Koordination und große Kameradschaft“

Dabei habe sich einmal mehr gezeigt, wie reibungslos in solchen Notfällen die verschiedenen Räder der Hilfe ineinander greifen. Neben den Freiwilligen Feuerwehren aus Kronberg und Oberhöchstadt, den Kameradinnen und Kameraden aus Königstein, Oberursel, Bad Homburg und Bad Soden seien DRK, Polizei, THW, aber auch das städtische Ordnungsamt und Mitarbeiter Stadtwerke zum Teil seit vielen Stunden auf den Beinen, um gemeinsam die Gefahr zu bannen.

„Das zeugt von sehr guter Koordination, aber auch von großer Kameradschaft über die einzelnen Einsatzbereiche hinweg“, betont der Kronberger Rathauschef, der selbst in dieser Nacht wie auch am frühen Morgen an der Brandstelle war, um sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen.

In die Freude darüber, dass bei dem Großbrand niemand zu Schaden gekommen sei, so der Kronberger Bürgermeister, mische sich in diesen Stunden aber auch das tiefe Bedauern über den immensen Schaden, der dem betroffenen Unternehmen – einem alteingesessenen Kronberger Familienbetrieb – entstanden ist. König: „Wir werden als Stadt alles in unserer Möglichkeit stehende tun, um den Betroffenen in den kommenden Tagen und Wochen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“