Symbolbild Tunnel Mainz-Hechtsheim

Der Hechtsheimer Tunnel auf der Autobahn A60 ist mit seinen zwölf Jahren relativ neu, dennoch steht ab diesem Jahr eine umfangreiche Sanierung an. Ziel der Arbeiten ist es, die Häufigkeit der Fehlalarme zu reduzieren, die regelmäßig für unliebsame Verkehrsunterbrechungen sorgen.

Wiederholte Sperrungen ohne tatsächliche Brände

Es ist kein seltenes Bild: Der Hechtsheimer Autobahntunnel wird gesperrt, obwohl kein Brand ausgebrochen ist. Die Schranken am Tunneleingang schließen sich abrupt, und der Verkehr kommt zum Erliegen. Der Grund für diese häufigen Sperrungen liegt in der hochsensiblen Technik, die den Tunnel überwacht – sehr zum Unmut der Autofahrer.

Empfindliche Kabel zur Temperaturüberwachung

Um Brände in den etwa 300 Meter langen, dreispurigen Röhren zu verhindern, sind in der Decke des Tunnels empfindliche Kabel verlegt, die auf plötzliche Temperaturanstiege reagieren. Sobald ein Anstieg registriert wird, setzt die Rettungskette ein: Der Tunnel wird gesperrt, Feuerwehr und Polizei werden alarmiert und rücken aus.

Fehlalarme durch heiße Lkw-Abgase

Leider ist das System so sensibel, dass es auch auf die heißen Abgase von Lkw-Auspuffrohren reagiert. Das System interpretiert diese Wärme fälschlicherweise als Brand. Erst am Mittwochnachmittag führte dies erneut zu einer unnötigen Alarmierung von Feuerwehr und Polizei. Die Folge: lange Staus auf der A60, die sich bis in die Mainzer Innenstadt ziehen.

Verbesserungen des Alarmsystems

Um diese Problematik zu beheben, plant die Autobahn GmbH eine Änderung der Systematik. Zukünftig sollen neben den Temperaturkabeln zusätzliche Sensoren zum Einsatz kommen. Diese könnten unter anderem die Kohlenmonoxid-Konzentration oder die Sichtweite im Tunnel messen. Erst wenn zwei verschiedene Quellen einen Brand melden, soll Alarm ausgelöst werden. Laut Autobahn GmbH wird dies die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen erheblich verringern.

Umfangreiche Sanierungsarbeiten

Die Modernisierung des Brandmeldesystems ist Teil der umfassenden Sanierungsarbeiten, die noch in diesem Jahr beginnen sollen. Die Autobahn GmbH rechnet mit einer Dauer von drei Jahren. Während dieser Zeit wird es immer wieder zu Sperrungen einzelner Fahrspuren kommen. Vollsperrungen des Tunnels sind jedoch nicht vorgesehen.

Die anstehenden Maßnahmen sollen nicht nur die Sicherheit im Tunnel erhöhen, sondern auch die Belastung der Autofahrer durch unnötige Verkehrsunterbrechungen reduzieren. Die Einwohner von Mainz und die Pendler auf der A60 dürfen also hoffen, dass der Tunnel künftig störungsfreier passiert werden kann.