Nachrichten Bad Kreuznach | Im Bodelschwingh Zentrum Meisenheim wurden kürzlich 700 Menschen an nur einem Tag auf den Corona-Virus getestet. Die Ergebnisse sind sehr erfreulich. Auf nur einem einzigen der 700 Teststreifen tauchte der gefürchtete zweite Strich auf: COVID-19 positiv. Damit ist klar: Die Einrichtung, in der 380 Menschen mit den verschiedensten Behinderungen leben und arbeiten, ist nicht durchseucht. Die Experten aus dem Geschäftsfeld Soziales bei der Stiftung kreuznacher diakonie wissen allerdings auch, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt.


Regionalleiter Holger Griebel dazu

Jetzt können sich Regionalleiter Holger Griebel und sein Team aus dem Geschäftsfeld Soziales wieder darauf konzentrieren, was im Bodelschwingh Zentrum unter Corona Bedingungen so wichtig ist: „Den Menschen einen geschützten Raum geben, in dem sie ihre Chancen wahrnehmen können, sich und ihre Fähigkeiten zu zeigen.“ Er hofft nun, dass infizierte und erkrankte Bewohner und Mitarbeitende gesundheitlich stabil bleiben, um auch im betroffenen Haus Am Schlossblick, das sich weiter unter Quarantäne befindet, ein gewohntes und stabilisierendes Umfeld zu erhalten.

Viel Unterstützung bei der Testaktion

Auch Kerstin Lamb, Hygienefachkraft der Stiftung kreuznacher diakonie, die den Ehrgeiz hatte, an einem Tag alle Kollegen und Bewohner im Kerngebiet des Bodelschwingh Zentrums durchzutesten, atmet kräftig durch und lobt den Pflegekonsildienst unter der Leitung von Kathrin Schappert, dieses Ziel erreicht zu haben. Unterstützt wurde die Aktion von der Kreisverwaltung Bad Kreuznach, dem DRK und freiwilligen Helfern der Stiftung. Sie fiebern alle noch mit dem Kollegen einer externen Firma mit, dessen positiver Test durch eine Überprüfung mit einer PCR-Laboranalyse abgewartet werden muss: „Jeder positive Test ist ein positiver Fall zu viel“, sagt Lamb, die in den vergangenen Monaten alles daran gesetzt hat, dass die Stiftung kreuznacher diakonie in Sachen Umsetzung der Hygienerichtlinien gut aufgestellt ist – auch in Zeiten, als Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung kaum zu beschaffen waren. Schulung und Aufklärung sind ihre Waffen gegen Covid-19.



Ein Ausbruch im Haus Schlossblick war der Grund für die Testaktion

In einer Pressekonferenz an diesem Mittwochvormittag hatte die Stiftung gemeinsam mit Ron Budschat, Leiter der Stabsstelle Corona des Landkreises Bad Kreuznach, den Ausbruch im Haus Schlossblick bekanntgegeben. Dort wurden, nachdem mehrere Menschen positiv getestet worden waren, auch alle Wohngruppen getestet. Die Zahl der positiv getesteten Bewohner und Mitarbeiter im Haus Schlossblick war so hoch, dass man befürchtete COVID-19 hätte auch alle anderen Bereiche des Bodelschwingh Zentrums durchseucht. Deshalb wurde einen Tag später diese Großtestung angesetzt.

Dr. Michael Sicker, Hygienebeauftragter Arzt dazu

Dr. Michael Sicker, Hygienebeauftragter Arzt des Geschäftsfeldes Soziales der Stiftung kreuznacher diakonie, erklärt nun, wie es weiter geht: „Freitag werden noch vereinzelte Nachzügler bei den Mitarbeitern getestet und wir bieten den circa zwölf externen Beschäftigten, die im Moment nicht auf dem Gelände sind, einen Schnelltest an. Bezüglich der Wohnhäuser in der Stadt Meisenheim werden gerade mögliche Kontaktketten erarbeitet.“

Mit der Corona Stabsstelle der Kreisverwaltung Bad Kreuznach ist abgesprochen: Sollte Kontakt in das Bodelschwingh Zentrum bestanden haben, werden diese Personen gezielt getestet. Ansonsten liegt unsere Sorge jetzt bei den infizierten und erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Kolleginnen und Kollegen und der Aufrechterhaltung des Tagesbetriebs in den betroffenen Wohngruppen.