Symbolbild Flughafen | Foto: Pixabay.com

Für Tausende Lufthansa-Passagiere könnte sich die Reiseplanung in dieser Woche als besonders herausfordernd erweisen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem umfangreichen Warnstreik aufgerufen, der die Bodenbeschäftigten der Airline an den wichtigsten deutschen Flughäfen betrifft. Die Standorte Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart werden am Dienstag in den Fokus des Arbeitskampfes rücken. Der Streik, der am Dienstag, dem 20. Februar 2024, um 4:00 Uhr beginnt und bis zum folgenden Mittwoch um 7:10 Uhr andauern soll, zielt darauf ab, den Druck auf den Konzern zu erhöhen, um signifikante Verbesserungen in den laufenden Gehaltsverhandlungen zu erzielen.

Unstimmigkeiten in den Verhandlungen

Die Auseinandersetzung betrifft etwa 25.000 Bodenmitarbeiter, die bei verschiedenen Gesellschaften des Lufthansa-Konzerns, darunter Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und andere, beschäftigt sind. Trotz mehrerer Verhandlungsrunden, zuletzt am 12. Februar 2024, blieb eine Einigung aus. Ein zentraler Streitpunkt ist das jüngste Angebot des Managements, das nach intensiven Diskussionen innerhalb der Belegschaft von 96 Prozent abgelehnt wurde. Besonders kritisiert wird die Ausweitung der sogenannten Nullmonate sowie die im Vergleich zu anderen Berufsgruppen des Konzerns geringeren Lohnerhöhungen für Bodenpersonal.

Forderungen und Kritik

Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky kommentiert die Situation als besonders prekär für die Bodenbeschäftigten, die sich durch das Angebot des Konzerns benachteiligt sehen. Während Piloten erhebliche Gehaltssteigerungen erhalten, bleiben angemessene Anpassungen für das Bodenpersonal, die sogar Preissteigerungen der letzten Jahre ausgleichen würden, aus. Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro monatlich, sowie eine einmalige Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.

Auswirkungen des Streiks

Angesichts des flächendeckenden Aufrufs zum Warnstreik werden erhebliche Beeinträchtigungen im Flugverkehr erwartet, darunter zahlreiche Flugausfälle und Verzögerungen. Reschinsky appelliert an das Verständnis der Passagiere und betont die frühzeitige Ankündigung des Streiks, um Betroffenen die Möglichkeit zur Umplanung zu geben.

Blick nach vorn

Trotz der angespannten Lage betont der ver.di Verhandlungsführer die Bereitschaft zur Deeskalation und beteuert den Wunsch nach einer schnellen Lösung im Sinne der Beschäftigten und der Passagiere. Die Verantwortung für die weitere Zuspitzung des Konflikts sieht er beim Management der Lufthansa. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. Februar 2024, dem Tag nach Beendigung des Warnstreiks, angesetzt. Beobachter und Beteiligte hoffen gleichermaßen auf konstruktive Gespräche, um eine Einigung zu erzielen und weitere Störungen zu vermeiden.