Streik Symbolbild

Die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi, die bei der Deutschen Post beschäftigt sind, haben in einer Abstimmung beschlossen, einen unbefristeten Streik durchzuführen. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag bekannt gab, stimmten 85,9 Prozent der Teilnehmer gegen das Angebot des Unternehmens im Tarifstreit.

Die Post hat daraufhin weitere Verhandlungen angeboten, die am Freitag fortgesetzt werden sollen

Die Tarifverhandlungen für die 160.000 Beschäftigten waren Mitte Februar in der dritten Runde gescheitert. Verdi forderte daraufhin ihre Mitglieder auf, das Angebot der Arbeitgeberseite abzulehnen und unbefristete Streikaktionen durchzuführen. Die Abstimmung über diese Maßnahme fand bis Mittwoch statt und erforderte eine Zustimmung von 75 Prozent der Stimmen der Gewerkschaftsmitglieder.

Die Deutsche Post hat bislang im Tarifstreit eine rückwirkende Inflationsprämie von 3000 Euro über zwei Jahre angeboten, die ab Januar steuerfrei ist. Außerdem soll es ab 2024 eine Lohnsteigerung von insgesamt 340 Euro pro Monat in zwei Schritten geben. Verdi fordert hingegen eine Gehaltserhöhung von 15 Prozent sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro pro Monat für jedes Ausbildungsjahr bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr.

Die Post hat Verdi heute erneut aufgefordert, die Tarifverhandlungen wieder aufzunehmen

Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis erklärte, dass die Gewerkschaft dieser Aufforderung nachkomme. Es liege nun in der Verantwortung der Deutschen Post AG, das abgelehnte Angebot durch eine deutliche materielle Verbesserung zu überarbeiten, um einen unbefristeten Streik abzuwenden.

Am Donnerstag gab der Konzern Deutsche Post DHL bekannt, dass er seinen Umsatzrekord aus dem Vorjahr um 15,5 Prozent übertroffen hat, mit einem Umsatz von 94,4 Milliarden Euro. Allerdings war das Wachstum ausschließlich auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen, während das Ergebnis des Post- und Paketgeschäfts in Deutschland rückläufig war.