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Kredite lassen sich schnell im Internet vergleichen und auch beantragen. Doch hier liegen viele Stolpersteine bereit, die besser nicht übersehen werden, auch um am Ende dabei Geld sparen zu können, anstatt sich zu überschulden.

Finanzielle Situation einschätzen

Bevor ein Kredit aufgenommen wird, sollte zunächst die eigene finanzielle Lage realistisch eingeschätzt werden. Dabei sollte kalkuliert werden, wie viel Geld man monatlich als Rate über die Darlehenslaufzeit abzwacken kann, ohne sich dabei zu sehr einschränken zu müssen. Hier darf nicht vergessen werden, ausreichend Puffer für ungeplante Kosten zu bilden und einen finanziellen Spielraum freizuhalten.

Ein Kredit sollte nur für wirklich wichtige Zwecke aufgenommen werden. Außerdem sollte man mehrere Angebote vergleichen, um auch die besten Kreditbedingungen für sich zu finden – zum Beispiel auf der Plattform KreditFinanzcheck.

Meist ist man auch gut beraten nochmal zu prüfen, ob der benötigte Betrag nicht angespart werden kann, oder zumindest ein Teil davon. Erst sparen, anlegen und dann ausgeben ist immer günstiger, da beträchtliche Kreditkosten eingespart werden. Am Ende bleibt so wieder mehr Geld zum Ausgeben oder für den langfristigen Vermögensaufbau.

Konsumentenkredite vermeiden

Die neue Couch, der neueste Fernseher, spontane Konsumausgaben: alles lässt sich heute bequem über die verschiedenen Möglichkeiten an Konsumentenkrediten auf Pump finanzieren. Doch mit Dispo-Krediten, Kreditkarten und Co., welche die meistgenutzten Konsumentenkredite sind, landet man schnell in der Kosten- und Zinsfalle. Hier müssen oftmals über 20 Prozent jährliche Zinsen bezahlt werden und viele Konsumenten kommen gar nicht mehr aus diesen Schulden raus.

Kreditvermittler vermeiden

Es gibt im Internet unzählige Angebote von unseriösen Kreditvermittlern. Diese versprechen meist schnelle und unbürokratische Sofortkredite „ohne Schufa“.
Kreditvermittler verlangen für ihre Vermittlung hohe Provisionen, wodurch vermeidbare zusätzliche Kosten entstehen. Zudem vergeben sie selbst keinen Kredit, sondern vermitteln lediglich weiter an Kreditinstitute. Dort sind die Zinsen im Regelfall für so ein vermitteltes Darlehen weitaus höher als über die üblichen Wege an einen Kredit zu kommen. Besondere Vorsicht ist bei Lockangeboten geboten, bei denen mit „unbürokratischer Sofortkredit“, „ohne Bonitätsprüfung und Schufa“ geworben wird. Oft stecken dahinter äußerst dubiose Geschäftspraktiken, bei denen nicht einmal ein Kredit vermittelt wird, sondern teure Verträge zur „Vermögensverwaltung“ oder „Schuldenregulierung“ abgeschlossen werden sollen. In anderen Fällen werden Bausparverträge oder sinnlose Versicherungen angepriesen, die für eine Kreditbewilligung notwendig seien. Auch hier sollte in keinem Fall darauf eingegangen werden.

Preise vergleichen heißt Zinsen vergleichen

Offensichtlich ist, dass mehrere Angebote bei Kreditanfragen eingeholt und miteinander vergleichen werden sollten. Dabei darf man sich jedoch nicht von niedrigen Monatsraten blenden lassen. Wichtig ist, immer auf den effektiven Jahreszins zu achten, der bei jedem seriösen Kreditangebot angegeben wird. Der effektive Jahreszins rechnet alle Kosten und Gebühren mit ein und ist deshalb immer etwas höher als der eigentliche Zinssatz für das Darlehen. Wenn zum Beispiel eine freiwillige Restschuldversicherung im Angebot enthalten ist, kommt diese noch on Top, da diese in der Regel nicht in den effektiven Jahreszins eigerechnet wird. Hier dürfen also beim Vergleich der Angebote nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Darlehen mit variablen Konditionen haben oft einen etwas niedrigeren Jahreszins als jene mit einem festen Zinssatz. Das Risiko bei variablen Zinssätzen liegt in der Ungewissheit, ob die Bank den Zinssatz anheben wird, wenn zum Beispiel das allgemeine Zinsniveau steigt.

Viele Kreditinstitute werben mit Kreditangeboten mit niedrigen Zinssätzen „ab x %“, was aber in den meisten Fällen nie dem Zinssatz entspricht, den man letztendlich bewilligt bekommt. Das liegt daran, dass der tatsächliche Zinssatz, der im persönlichen Angebot ersichtlich wird, von Kriterien wie der Bonität, Darlehenslaufzeit, Darlehenshöhe und weiteren Faktoren abhängen.

Aus diesen Gründen müssen also die auf einen persönlich abgestimmten Konditionen der Kreditangebote verschiedener Banken miteinander verglichen werden.

Sollte dann die Unterschrift unter einen Kreditvertrag versehentlich mal zu schnell gesetzt worden sein und man zwischenzeitlich vielleicht ein besseres Angebot erhalten haben, kann man immer noch von seinem vierzehntägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen.

Dispo und die Tücken von flexiblen Darlehen

Flexible Darlehensformen wirken verlockend, treiben aber viele Schuldner in die Ver- oder sogar Überschuldung. Ähnlich wie bei einem Dispo-Kredit, wird einem ein hoher Kreditrahmen eingeräumt, der mehrfach ausgeschöpft werden kann. Dabei kann die monatliche Ratenhöhe ab einem kleinen Mindestbetrag selbst bestimmt werden. Doch die Nachteile sind nicht zu unterschätzen: durch den vereinbarten variablen Zinssatz können auch die monatlichen Belastungen und Mindestraten steigen. Meist wird der niedrige Anfangszinssatz nach kurzer Zeit schon an den Markt „angepasst“.

Bei solchen flexiblen Darlehen verliert man sehr schnell den Überblick darüber, wie lange die offene Darlehensschuld noch zurückgezahlt werden muss und wie viele Zinsen sich über die Zeit schon angesammelt haben. Wenn dann der Rahmen immer wieder ausgeschöpft wird, gestaltet sich die Angelegenheit immer undurchsichtiger und irgendwann wird sie oft auch zum Problem. Eine Überschuldung ist in solchen Fällen keine Seltenheit, insbesondere dann, wenn Dispo- und Kreditkartenschulden noch zusätzlich belasten. Da Dispo-Kredite und bestimmte Kreditkartenformen prinzipiell ähnlich funktionieren, sollten auch diese vermieden oder klein gehalten und dann möglichst schnell zurückgezahlt werden.

Umschuldungen: Das beachten

Viele Darlehensangebote richten sich speziell an das Thema Umschuldung, um die alten Verbindlichkeiten abzulösen und in einen Kredit zu packen. Was zunächst plausibel klingt, kann am Ende für den Schuldner teurer sein. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Darlehenssumme aufgestockt wird oder sich die Ratenhöhe im Vergleich zum alten Kredit verkleinert, was jedoch nur mit einer längeren Darlehenslaufzeit möglich ist und in der Regel mehr Kosten (Zinsen) verursacht. Dann sollte genau geprüft werden, wie hoch der neue effektive Jahreszins ist und wie viele Zinsen letztendlich über die Restlaufzeit entrichtet werden müssen.

Die Nachteile einer Restschuldversicherung

Eine „freiwillige“ Restschuldversicherung geht mit einer Risiko-Lebensversicherung einher, deren Versicherungssumme meist an den Tilgungsverlauf angepasst ist. Käme es zu einem Todesfall, ist die Restschuld des versicherten Darlehensnehmers damit abgedeckt. Oft wird im Zuge dieser Vermittlung gleich noch ein ganzes Repertoire weiterer Versicherungen zum Beispiel für Arbeitsunfähigkeit, Unfälle und Arbeitslosigkeit empfohlen.

Doch die Nachteile einer Restschuldversicherung überwiegen meist die Vorteile, wenn man einen genaueren Blick auf das Kleingedruckte wirft. Oft bleibt der Versicherungsnehmer im Ungewissen, ob die Versicherung im Bedarfsfall auch das leistet, was man von ihr erwartet.
In der Regel wird die Versicherungsprämie und Vermittlergebühr über das Darlehen mitfinanziert, wodurch wieder zusätzliche Zinsen entstehen die den Kredit über die Laufzeit gesehen deutlich teurer machen.

Kommt es zu der Situation, dass die Bank auf den Abschluss einer Restschuldversicherung besteht, muss die Bank auch die Versicherungskosten in den effektiven Jahreszins mit einrechnen. Wenn die Bank dem nicht Folge leistet und den effektiven Jahreszins fehlerhaft ausweist, hat man gute Chancen, dies als Falschangabe durchzusetzen und auf eine Zinsreduzierung zu hoffen, sofern man den Vorgang – zum Beispiel durch die Anwesenheit eines Zeugen – beweisen kann.

Eine weitere Möglichkeit, einer Restschuldversicherung aus dem Weg zu gehen, ist, der Bank eine bereits bestehenden Risikolebensversicherung als Sicherheit anzubieten.

Widerruf des Darlehensvertrages

Gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) hat man das Recht, innerhalb von 14 Tagen einen unterschriebenen Darlehensvertrag zu widerrufen. Der Widerruf erfolgt anhand einer Erklärung gegenüber dem Darlehensgeber und muss nicht begründet werden. Auch wenn ein Widerruf in Textform per E-Mail möglich ist, sollte dem ein Einwurfeinschreiben aufgrund des höheren Beweiswerts vorgezogen werden.