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Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) fordert von der Politik verbindliche Aussagen dazu, welches Gesundheitssystem in Zukunft die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen soll. Dass dies auch weiterhin wohnortnah durch die ambulante Versorgung geschieht, daran mehren sich bei Kennern der Materie immer mehr Zweifel. Auch deshalb werden sich am 30.11.2022 wieder zahlreiche Praxen am nächsten landesweiten Protesttag beteiligen.

Dazu die Vorstandsvorsitzenden der KVH, Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke:

„Offensichtlich strebt Herr Lauterbach für die Zukunft ein Gesundheitssystem an, in dem niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten kaum noch eine Rolle spielen. Stattdessen sind es die Kliniken, die in den Mittelpunkt rücken sollen. Das muss man nüchtern konstatieren, denn wir Niedergelassene kommen in fast allem, was von ihm zu hören ist, allenfalls am Rande vor. Dass damit ein bewährtes und vom Ausland beneidetes System ohne Not zerstört wird, müssen die Entscheider verantworten. Aber wer uns konsequent missachtet, uns bei Hilfsleistungen außen vorlässt und auch keinerlei Zukunftsperspektive kommuniziert, in der wir Niedergelassenen mit an Bord sind, sendet eindeutige Signale aus. An dieser Stelle ist nun den Patientinnen und Patienten, aber auch uns Niedergelassenen gegenüber, Ehrlichkeit gefragt. Denn das Szenario, das auf uns zukommt, wird geprägt sein von viel längeren Wartezeiten, von überfüllten Kliniken und deutlich weiteren Wegen. Nur sollte die Politik so fair sein, dies auch der Bevölkerung zu erklären. Wir werden uns, genau wie unsere Kolleginnen und Kollegen, mit allem, was wir haben, gegen diese falsche Weichenstellung wehren.“

Am 30.11.2022 findet der nächste landesweite Protesttag in der ambulanten Versorgung statt, an dem Praxen geschlossen bleiben, um gegen mangelnde Wertschätzung, inakzeptables Verhalten von Politik und Krankenkassen sowie fehlende Unterstützung in existenziell bedrohlichen Zeiten zu protestieren.