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Am 20. November 2019 feierte die UN-Konvention über die Rechte des Kindes ihren 30. Geburtstag. Seit ihrer Verabschiedung im Jahr 1989 hat dieses wichtige Abkommen weltweit – auch in Deutschland – geholfen, das Leben von Kindern zu verbessern.

Ihrer Perspektive wird heute mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und Kinder werden mehr als eigenständige Persönlichkeiten angesehen. Trotzdem werden nach wie vor die Interessen von Kindern im täglichen Leben vielfach übergangen. Deshalb braucht es in Deutschland beispielsweise mehr Möglichkeiten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.

Kinder können sich an UN-Kinderrechsausschuss wenden

Deutschland hat zudem als einer der ersten Vertragsstaaten das dritte Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention ratifiziert, so dass Kinder sich an den UN-Kinderrechtsausschuss wenden können, wenn alle rechtlichen Beschwerdemöglichkeiten auf der nationalen Ebene ausgeschöpft sind und sie ihr Recht in Deutschland nicht effektiv durchsetzen können. Vertragsstaaten haben damit auch die Pflicht, Kindern den Zugang zum Recht zu ermöglichen. Dazu gehört, Kinder, Eltern und Fachkräfte umfassend über Kinderrechte und Beschwerdemöglichkeiten zu informieren.

In der Landeshauptstadt Wiesbaden hat die Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund bereits 1999 begonnen, dieser Verpflichtung nachzukommen. In diesem Zusammenhang unterzeichneten am 1. Juni 2000 Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverordnetenversammlung die Konvention und verpflichteten sich, „dafür einzutreten, dass diese in Wiesbaden bekannt gemacht, akzeptiert und eingehalten wird“.

Platz der Kinderrechte in der Adolfsallee

Foto: Stadt Wiesbaden

Um die Rechte der Kinder in Wiesbaden wieder verstärkt in den Fokus zu rücken, hat im Kinderrechtejahr 2019 der Bereich rund um das Kinderrechte-Denkmal in der Adolfsallee den Namen „Platz der Kinderrechte“ bekommen. Die Eröffnungsfeier im Mai 2019 bildete den Startschuss für das auf mehrere Jahre angesetzte Vorhaben „Kinderrechte in Wiesbaden sichtbar zu machen“.

Nun ist der nächste Schritt im Vorhaben erfolgt: In der ersten Herbstferienwoche haben sich 22 Kinder der Betreuenden Grundschule an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule zum Thema „Rechte der Kinder“, unter Anleitung des Wiesbadener Künstlers Rüdiger Steiner, künstlerisch betätigt. Entstanden sind dabei Modelle für Installationen, die den Platz in der Adolfsallee weiter beleben sollen. Als das für sie zentrale Kinderrecht wählten die Kinder für ihre Modelle das Recht auf ein sicheres Zuhause. Die Themen Geborgenheit, Schutz, Familie und Armut spielten dabei eine wichtige Rolle.

Landkarte der Kinderrechte

Passend zum Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention wurden am 20. November die Modelle der entworfenen Kinderrechte-Installationen in der Mensa der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule präsentiert und Wunschorte sowie Umsetzungsmöglichkeiten mit den Kindern diskutiert. Eines der Modelle soll im kommenden Jahr 2020 als ein zweiter Kinderrechteort, neben dem Kinderrechte-Denkmal, dauerhaft aufgestellt werden. Ziel ist es in Wiesbaden eine „Landkarte der Kinderrechte“ zu schaffen, in der die zehn wichtigsten Kinderrechte interaktiv von Kindern und Erwachsenen erkundet werden können.

„Die Umsetzung der Kinderrechte muss kontinuierlich eingefordert und auf die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte muss permanent aufmerksam gemacht werden. Es gilt, die Kinderrechtskonvention sichtbar und greifbar zu machen sowie öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Die Landeshauptstadt Wiesbaden beteiligt sich im Rahmen des Vorhabens ‚Kinderrechte in Wiesbaden sichtbar machen‘ deshalb an der Öffentlichkeitskampagne ‚30 Jahre Kinderrechte‘ des Deutschen Kinderhilfswerks“, sagt Sozialdezernent Christoph Manjura.