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Nachrichten Wiesbaden | Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz war an diesem Donnerstag an der Wiesbadener Sophie-und-Hans-Scholl-Schule zu Besuch. Dort hatte er mehrerer Förderzusagen über insgesamt 13,3 Millionen Euro an Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende überreicht.


Digitales Lernen wird immer wichtiger

„Nachdem wir im vergangenen Jahr den Startschuss zu unserem Landesprogramm ‚Digitale Schule Hessen‘ gegeben haben, geht es jetzt darum, die Pferdestärken sprichwörtlich auch auf die Straße zu bekommen“, erklärte Lorz.

Die städtischen Schulen sollen von dem Geld zum Aufbau der digitalen Vernetzung mit WLAN ausgestattet werden. Außerdem dient es zur Anschaffung von Interaktionsgeräten und einem Webkonferenzsystem. „Die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, dass digitales Lehren und Lernen immer wichtiger wird. Dafür ist ein flächendeckender WLAN-Zugang im Schulgebäude ebenso bedeutsam wie die digitale Vernetzung der Schulen untereinander und die Ausstattung der Unterrichtsräume mit modernen digitalen Hilfsmitteln. Ich freue mich, dass hiervon nun auch unsere Landeshauptstadt profitiert.“, so der Kultusminister.

Bundesmittel aus dem DigitalPakt aufgestockt

Gemeinsam mit den Schulträgern stockt das Land Hessen die Bundesmittel aus dem DigitalPakt auf rund 500 Millionen Euro auf. Bis Ende Juli lagen Förderanträge für 683 öffentliche Schulen über insgesamt 46,5 Millionen Euro vor, die zeitnah bewilligt werden sollen. „Die digitale Ausstattung der Schulen ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, ergänzte der Minister. Nachdem in der Anfangsphase vergleichsweise wenige Mittel abgerufen worden seien, erwarte er im Zuge der Corona-Pandemie nun einen starken Nachholeffekt. „Je genauer Schulen und Schulträger sich im Klaren darüber sind, welche Bedarfe bestehen und wo sie Schwerpunkte setzen wollen, desto besser können wir sie im Antragsprozess unterstützen.“



Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende zeigte sich erfreut

„Die Zuwendungen aus dem Digitalpakt bedeuten einen großen Schub für die digitale Ausstattung der Wiesbadener Schulen. Ich freue mich, dass Wiesbaden bei den Förderzusagen zeitlich so weit vorn liegt. Das zeigt, dass die Umsetzung des Programms von unseren Fachleuten schnell und präzise vorbereitet wurde. Bund, Land und Landeshauptstadt ziehen an einem Strang, um digitalen Fortschritt in unsere Schule zu bringen. Unser ambitioniertes Programm steht mit den Zusagen auf sicherer Basis.“, so der Oberbürgermeister.

Chancen und Perspektiven neuer Technologien

„Unser Ziel ist es, Schulen in die Lage zu versetzen, alle Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Lehrkräfte an digitale Medien heranzuführen, ihnen die Chancen und Perspektiven neuer Technologien zu eröffnen und letztlich auf ein Leben und Arbeiten in der digitalisierten Welt vorzubereiten“, erklärte die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. „Allein in den letzten neun Monaten konnten wir weitere 600 Schulen mit einer gigabitfähigen Leitung versorgen. Mit Stand Mitte Juli 2020 verfügen inzwischen 1.222 Schulen (61%) in Hessen über Gigabitanbindung im Vergleich zu 609 Schulen (30%) im Oktober 2019, das bedeutet eine Steigerung um über 100%. Bei weiteren 708 Schulen (35%) ist der Gigabitanschluss bereits in Planung“, ergänzte Sinemus.

Digitale Endgeräte für bedürftige Schüler

Hessen stelle seinen Schulen aber nicht nur digitale Infrastruktur zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Bund nehme das Land auch bis zu 50 Millionen Euro in die Hand, um bedürftige Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten, ergänzte Minister Lorz. „Die ersten Tablets und Notebooks sind bereits verteilt, und weitere werden zügig folgen.“

Zusätzlich arbeite die Bildungsverwaltung mit Hochdruck am Ausbau der digitalen Lehr- und Lernplattform, dem „Schulportal Hessen“. Die wesentlichen Funktionen des Portals sollen allen Schulen noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. „All diese Fördermaßnahmen machen deutlich: In Sachen Digitalisierung haben unsere Schulen in den vergangenen Monaten einen großen Schritt nach vorn gemacht. Sollte es wegen flächendeckend steigender Infektionszahlen erneut zu Schulschließungen kommen – wovon wir nach jetzigem Stand nicht ausgehen –, sind sie deutlich besser auf den Distanzunterricht vorbereitet als noch im März“, hielt der Minister abschließend fest.