Vor dem Landgericht Wiesbaden startet in dieser Woche der Prozess gegen Ali Bashar Der 21-jährige Iraker ist angeklagt, für den gewaltsamen Tod einer 14-jährigen Schülerin aus Mainz verantwortlich zu sein – die Tat heizte im vergangenen Jahr die Diskussionen um Fälle an, bei denen Flüchtlinge Tatverdächtige sind.

Am Mittwoch, 13. März 2019, 22.45 Uhr im ZDF, nimmt „ZDFzoom“ den „Fall des Flüchtlings Ali Bashar“ in den Fokus und berichtet über „ein Verbrechen und seine Vorgeschichte“.

Der Fall Ali B. war wochenlang in den Schlagzeilen – auch aufgrund der Rückholaktion durch die Bundespolizei wenige Tage nach der Flucht von Ali Bashar und seiner Familie zurück in den Nordirak. Ali B. war mit seiner Familie im Herbst 2015 nach Deutschland gekommen. Dabei gab es von Anfang an Schwierigkeiten: Wegen der hohen Zahl von Flüchtlingen fand die Familie damals nur schwer eine Unterkunft und konnte erst ein Jahr nach ihrer Ankunft einen Asylantrag stellen. Als dieser abgelehnt wurde, klagte die Familie. Der Einspruch wiederum lag 17 Monate unbearbeitet beim Verwaltungsgericht in Wiesbaden.

In dieser Zeit gab es für Ali und seine Brüder außer ein paar Sprachkursen keine wirklichen Integrationsangebote. Sie wurden zunehmend auffällig, nahmen Drogen, tranken Alkohol. Es gab Beschwerden über sie wegen Ruhestörung im Flüchtlingsheim. Doch das alles blieb ohne Konsequenzen. Ali Bashar wird sogar vorgeworfen, ein elfjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben.

Hatte seine ungeklärte Bleibeperspektive etwas mit seinem kriminellen Verhalten zu tun? Der Direktor der kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, Martin Rettenberger, ist überzeugt, dass das „… Risiko zu abweichendem, zu kriminellem Verhalten ansteigt, je schlechter und je schwächer meine Perspektive ist“.

Die „ZDFzoom“-Autoren Halim Hosny und Simone Müller fragen nach, was in Deutschland im Umgang mit auffällig gewordenen Asylbewerbern schiefläuft. Und sie stellen eine Kommune vor, die präventive Konzepte zur Integration entwickelt hat, um zu vermeiden, dass Flüchtlinge auf die schiefe Bahn geraten.