Laptop
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Das digitale Zeitalter hat Einzug gehalten und ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Chips finden sich auf Bankkarten, Ausweisen, Fahrkarten, Handys und vielen anderen technischen Gadgets. Das Smartphone ist jedermanns Begleiter und viel mehr als nur ein Telefon. Wo sich zu Beginn bei vielen Menschen ein Unwohlsein eingestellt hat, hat sich bei vielen mit der Zeit eine regelrechte Angst vor Computern eingeschlichen. Diese kann so tief gehen, dass sie weltweit ernst genommen wird und sich der Begriff „Computerangst“ (engl.: computer anxiety) selbst in der Psychologie etabliert hat. Besonders ältere Menschen haben es schwer, sich der „virtuellen“ Welt zu öffnen und für sich zu nutzen. Aber: Es gibt Wege, diese Angst zu konfrontieren und zu besiegen

Besonders ältere Menschen haben Angst vor Computern

Kaum jemand steht Computern gleichgültig gegenüber. Sie können den Alltag erleichtern, Kontakte herstellen und erlauben Zugriff zu unbegrenztem Wissen. Selbst virenfreie Erotikseiten können damit risikolos geladen werden.

Kinder und Jugendliche lernen den korrekten Umgang mit Computern bereits in der Schule und haben somit keine Scheu vor der digitalen Welt. Älteren Menschen fällt dies jedoch oft schwer und sie wünschen sich die „guten, alten Zeiten“ zurück. Diese abwehrende Einstellung kann so tief gehen, dass sie sich im Extremfall bis zu starken Ängsten, Panikattacken und Phobien entwickelt. Diese Angst wird unter dem Begriff „Computerangst“ zusammengefasst und ist mittlerweile ein so verbreitetes Phänomen, dass es dazu viel Information im Internet und sogar eigene Facebook-Gruppen gibt, bei denen Betroffene Rat und Hilfe finden können.

Etablierte Behandlungsprogramme liegen allerdings noch keine vor, da dieses Phänomen ein recht neues ist. Es gibt aber eine Vielzahl an Vorschlägen, die Betroffenen verschiedene Möglichkeiten bieten, diese Angst zu konfrontieren.

Wie entsteht das schlechte Gefühl?

Wir leben in einer Zeitspanne, in der es noch viele Menschen gibt, die komplett analog aufgewachsen sind und in jüngeren Jahren keinerlei Kontakt mit der Computertechnik hatten. Der Umgang mit dieser Technik wird oft aber vorausgesetzt. Sei es beim Online-Shopping oder sei es, dass man eine digitale Unterschrift leisten muss.

Diese Dinge wurde älteren Generationen nie erklärt und diese müssen ihren Weg durch den digitalen Dschungel selbst finden. Für die jüngere Generation ist das „doch ganz einfach“ und wo ein Senior verzweifelt, klicken sich Junioren munter durch und lösen das Problem im Handumdrehen. Der Senior merkt, er kann mit den jüngeren Generationen nicht mehr mithalten und seine Weisheiten sind nicht mehr gefragt.

Was kann man gegen das schlechte Gefühl tun?

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und niemand wird mit dem Verständnis der Computertechnik geboren. Der erste Schritt, die Computerangst anzugehen, ist es zuzugeben, dass man unter Angst leidet. Erst dann kann daran gearbeitet werden.

Hat man sich geoutet, ist der nächste Schritt, sich beraten zu lassen.

Computerberatung für Senioren

In fast allen Landkreisen werden Computer-Kurse und Beratungen speziell für Senioren angeboten. Besonders Volkshochschulen bieten regelmäßig Kurse an. Hierbei geht es nicht nur um den richtigen Umgang mit besonderen Programmen als vielmehr um den Abbau der generellen Scheu vor dem digitalen Werkzeug. Alle wichtigen Fakten und Zusammenhänge werden vermittelt und es wird Schritt für Schritt durch das System geleitet. Das ermöglicht besonders älteren Menschen, mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben, Video-Anrufe mit den Enkeln zu führen und alte Freunde wiederzufinden.

Auch Altenwohnheimen finden neue Technologien Einmarsch – sie werden zum Beispiel in Form von Spielekonsolen eingesetzt, um körperliche Bewegung und geistiges Wohlbefinden bei Senioren zu erhalten und zu fördern. Selbst Krankenkassen sehen den Nutzen moderner Technologie und starteten ein Forschungsprojekt, das zeigt, dass ältere Menschen ihre Vitalität und Bewegung durch digitales Kegeln unterstützen können.

Kein Schweißausbruch, wenn eine digitale Unterschrift gefordert wird

Wer heutzutage einen Personalausweis beantragt, bekommt den „neuen Personalausweis“, der die Möglichkeit des elektronischen Identitätsnachweises bietet. Dazu ist eine digitale Unterschrift nötig, die in der Regel direkt auf der Behörde signiert wird. Die digitale Signatur ist rechtskräftig, gültig und wird in vielen Dokumenten gefordert.

Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass keine private Person irgendwelche Dokumente digital unterschreiben muss. Wer Dokumente per E-Mail zugeschickt bekommt und aufgefordert wird, diese digital zu unterschreiben, hat mit einem Drucker die Möglichkeit, dies weiterhin auf die altbewährte Methode mit einem Stift zu tun. Dazu muss das Dokument ausgedruckt und unterschrieben werden. Die Seiten können anschließend auf herkömmliche Weise mit der Post gesendet werden.

Wer sich traut und einen Scanner hat, kann diese Seiten scannen und per E-Mail weiterleiten. Beide Alternativen setzen den Gebrauch von Drucker und Computer voraus. Hat man allerdings keinen Drucker oder Scanner, lässt sich die Situation oft mit einem einfachen Anruf regeln. Nach der  postalischen Zustellung des Dokumentes wird dieses wie gewohnt per Hand unterschrieben und mit der Post zurückgeschickt.

Das ängstigt die meisten Menschen vor Computern

Angst vor Computern und anderer Technologie äußert sich genauso intensiv, wie beispielsweise Phobien vor Spinnen oder Insekten, denn die körperlichen Symptome sind sehr ähnlich. Worüber die meisten Menschen gar nicht nachdenken, sind für andere die größten und schlimmsten Gefahren, die sie im Umgang mit Computern lauern sehen.

Opfer eines Hackers werden

Das Internet ist voller Malware und kann genutzt werden, um Menschen zu schaden. Jeder kennt es aus Hollywood Filmen – Hacker, die versuchen, in das Computersystem zu gelangen und das Bankkonto zu plündern. Sofern man aber kein hochwertiges Ziel ist, beispielsweise ein großes Unternehmen oder eine Regierungsbehörde, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, Opfer eines Hacker-Angriffes zu werden. Erhält man E-Mails von unbekannter Herkunft, sollten unter keinen Umständen persönliche Daten oder Bankverbindungen herausgegeben werden.

Virenangriffe

Es stimmt, dass im Internet die Gefahr besteht, einen Virus auf den Computer zu laden. Um dies zu vermeiden, sollte jeder Computer mit einem aktuellen Antivirenprogramm ausgestattet sein. Diese erkennen die meisten Viren automatisch und blockt diese ab. Um Viren auf dem Computer zu vermeiden, sollte man Apps nur von seriösen Anbietern herunterladen. Bekommt man eine Mail von unbekannten Absendern, sollten auf keinen Fall weiterführende Links angeklickt werden.

Noch heute die Computerangst bekämpfen

Computer sind nicht die schrecklichen Kästen, die das Leben unpersönlich machen und voller Gefahren stecken. Ein richtiger Umgang mit einem Computer oder Smartphone kann das Leben ungemein erleichtern, Senioren Aktivität und Lebenslust wieder bringen und den Kontakt zur Familie aufrechterhalten. Es lohnt sich, die Computerangst noch heute anzugehen und up to date zu sein.