Poker
Poker

Poker ist ein beliebtes Kartenspiel, das heutzutage weltweit gerne gespielt wird. In den frühen Zweitausendern kam es zu einem Pokerboom, der die Menschen zunehmend für das Spiel begeisterte. Das Kartenspiel ist einzigartig und besonders spannend, denn taktisches Vorgehen und Können sind hier gefragt.


Strategisch kluge Entscheidungen müssen bei unvollständigen Informationen Runde um Runde getroffen werden, analytisches Denken sowie anhaltend hohe Konzentration und Aufmerksamkeit sind gefragt. Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Spiels wird Poker häufig als Denksport bezeichnet, der die geistige Fitness des Spielers trainiert. Um das körperliche Workout mit einer mentalen Komponente abzurunden, kann Poker dabei helfen, mit Körper und Geist fit zu bleiben.

Das steckt hinter dem beliebten Kartenspiel Poker

Poker ist mehr als ein simples Kartenspiel, das sich einfach zwischendurch und nebenbei spielen lässt. Vielmehr handelt es sich beim Poker um ein Spiel, das Aufmerksamkeit, Strategie, analytisches Denken und viel Übung bedarf, um zu gewinnen. Die Grundregeln sowie die Rangfolge der Hände im Poker lassen sich zwar schnell erlernen und einfach verstehen, möchte man das Spiel jedoch meistern, wird viel Übung und Training benötigt, bis die vielen kleinen Details und Feinheiten dieses spannenden Kartenspiels erlernt worden sind. Die beliebteste Variante im Poker ist das Texas Hold’em, das heutzutage weltweit sowohl in der Spielbank als auch zu Hause und im Online Casino bzw. Online Pokerraum gerne gespielt wird. In dieser Variante erhält jeder Spieler zwei Karten, die sogenannten Hole Cards. Ziel des Spiels ist es, mit den zwei persönlichen sowie den insgesamt fünf Gemeinschaftskarten, die Runde um Runde in der Tischmitte aufgedeckt werden, die beste Hand bestehend aus fünf Karten zu erlangen. Mit jeder Runde haben die Spieler die Gelegenheit, mit dem Einsatz mitzugehen, ihn zu erhöhen oder auszusteigen, bis am Ende der beste Spieler den Pot gewinnt.

Andere Varianten von Poker sind unter anderem Omaha Hi-Lo, bei der jeder Spieler vier Karten erhält, und das 7 Card Stud Poker, das ohne Gemeinschaftskarten gespielt wird. Während die Regeln und der Spielablauf jeweils etwas abweichen, haben alle Pokervarianten etwas gemeinsam: Ohne Strategie kommt ein Spieler nicht weit. Poker wird mit unvollständigen Informationen gespielt, da man die Hole Cards seiner Gegner nicht kennt und man nicht weiß, welche Gemeinschaftskarten mit dem Flop, Turn und River aufgedeckt werden. Das bedeutet, Runde um Runde muss mit dieser Ungewissheit die Entscheidung getroffen werden, ob man raisen, checken oder folden soll. Die besten Entscheidungen würde man treffen, wenn man die Karten der anderen kennen würde. Da dies jedoch nicht der Fall ist, beobachten Spieler ihre Gegner stets mit größter Wachsamkeit und analysieren deren Körpersprache und Verhalten. Anhand von sogenannten „ Poker Tells“, unfreiwilligen physischen Indikatoren, werden Rückschlüsse auf Stärken und Schwächen der Gegner möglich. Von Augen und Mund, über die Stimme und den Herzschlag, bis hin zu den Händen und der gesamten Körperhaltung werden sämtliche Details eines jeden Gegners beobachtet und analysiert, bis man das Pokerface durchschaut hat. Nur, wer während des gesamten Spiels höchst konzentriert bleibt und für keine Sekunde an Aufmerksamkeit verliert, kann sämtliche Tells erkennen und analysieren, seine Gegner lesen und die strategisch besten Entscheidungen am Pokertisch treffen.

Poker als Denksport

Beim Poker wird ein hohes Maß an Aufmerksamkeit benötigt, um seine Gegenspieler zu beobachten und ihr Verhalten zu analysieren.

Mit einem solch hohen Maß an Konzentration, das beim Pokerspielen benötigt wird, ist es kaum verwunderlich, dass Poker häufig als Sport bezeichnet wird. In Deutschland wurde bereits der Deutsche Poker Sportbund (DPSB) gegründet, der sich als offizielles Mitglied der International Federation of Match Poker (IFMP) für die Etablierung und Integration von Poker als Denksport in der Mitte der Gesellschaft einsetzt und die Interessen der Pokervereine und Spieler in Deutschland vertritt. Während Strategiespiele wie Schach und Bridge bereits offiziell als Denksport anerkannt und auch vom Internationalen Olympischen Komitee akzeptiert sind, konnte Poker diesen Status bisher noch nicht erreichen. Die Diskussion wird jedoch weitergeführt und Vereine, Verbände und Organisationen auf der ganzen Welt versuchen, sich weiterhin dafür einzusetzen, Poker als Sport zu etablieren.

Doch was macht Poker zum Sport? Während zunächst der offensichtlichste Aspekt einer Sportart – die physische Komponente – weitestgehend fehlt, da Spieler meist über Stunden am Pokertisch sitzen und sich hier nur minimal bewegen, wird dennoch körperliche Fitness benötigt. Nur Spieler, die auch physisch auf sich Acht geben, können bei stundenlangen Turnieren am Pokertisch die Konzentration hochhalten. Außerdem läuft das Gehirn beim Poker konstant und pausenlos auf Hochtouren, die Aufmerksamkeit und Konzentration werden über Stunden hinweg aufrechterhalten. Auch ohne einen Marathon zu laufen oder Ballsport zu spielen wird hier ein hohes Maß an Energie verbraucht und dem Spieler einiges abverlangt. Was Poker zudem mit traditionellen Sportarten gemeinsam hat, ist der Wettbewerbscharakter, die Rivalität zwischen Spielern sowie der Fakt, dass zur Unterhaltung gespielt wird und Tausende Zuschauer Pokerturniere verfolgen.

Fitter Geist im fitten Körper

Traditionelle Sportarten fördern die körperliche Fitness, sie kräftigen die Muskeln, erhöhen die Ausdauer und stärken zudem unter anderem den Herzkreislauf, die Atemwege und das Immunsystem. Kalorien werden verbrannt, Fett wird abgebaut, Muskeln werden gebildet und man kommt seinem Wunschkörpergewicht näher oder hält eine gesunde Figur. Während all diese Punkte auch für Pokerspieler wichtig sind, da Spieler ohne körperliche Fitness am Pokertisch nicht die gleiche Leistung erbringen könnten, legt das Kartenspiel jedoch einen anderen Fokus: Es fördert die mentale Stärke und Denkfähigkeit. Was für den Körper bereits allgemein Geltung hat, gilt auch für das Gehirn: Wer rastet, der rostet. Wird das Gehirn nicht regelmäßig und kontinuierlich beansprucht, lässt der Denkapparat nach, das Gedächtnis wird schlechter, die Konzentration schwächelt. Studien konnten bereits nachweisen, dass man durch kognitive Herausforderungen im Alter länger geistig fit bleibt. Dies reicht vom Kopfrechnen, über das Merken der Einkaufsliste bis hin zum Erlernen eines Instruments oder einer neuen Sprache.

Ein Forschungsprojekt der Barmer in Kooperation mit dem Hamburger Spieleentwickler RetroBrain untersucht in Furpach und Saarbrücken aktuell die Wirkung einer therapeutischen Spielkonsole memoreBox auf die Gesundheit und geistigen Fähigkeiten von Senioren. Die Spielkonsole soll Auswirkungen altersbedingter Erkrankungen wie Demenz reduzieren können. Während es sich hierbei zwar um eine speziell entwickelte Spielekonsole handelt, können allerdings auch herkömmliche Spiele die geistige Fitness auf Trab halten. Beim Pokern erfährt man niemals denselben Spielablauf zweimal. Jedes Mal muss man sich mental auf neue Gegebenheiten, neue Umstände, neue Spielgegner und neue Karten einstellen, die jedes Mal den Spielablauf und die Entscheidungen der Spieler verändern. Das Gehirn muss damit nicht nur kontinuierlich ein hohes Level an Konzentration und analytischem Denken beweisen, sondern sich auch immer wieder neuen Umständen anpassen, neue Herausforderungen meistern und Neues erlernen. Wer regelmäßig Poker spielt, ohne jedoch exzessiv zu spielen – wie bei allen Dingen im Leben ist immer das richtige Maß ausschlaggebend – kann seine geistige Fitness trainieren und damit sein körperliches Workout um eine mentale Komponente perfekt abrunden.

Beim Pokern kommt es auf eine gute Strategie, hohe Aufmerksamkeit und Konzentration sowie analytisches Denken an, wenn man das komplexe Kartenspiel meistern möchte. Das Gehirn wird am Pokertisch maßgeblich beansprucht, weshalb Poker auch häufig als Denksport bezeichnet wird. Wer sein körperliches Training perfekt abrunden will, kann mit dem Kartenspiel seine mentalen Fähigkeiten fit halten.