PC, Computer, Laptop

Corona hat die Bereitschaft zu Home Office gefördert. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Arbeitskammer des Saarlandes erstellt hat. Diese zeigt aber auch – gewollt und ungewollt – die Hürden auf, die es in Sachen Home Office noch zu nehmen gibt.

An 712 Personal- und Betriebsräte hat die Arbeitskammer des Saarlandes im Juni ihren Fragebogen verschickt. 136 der Bögen kamen ausgefüllt zurück. Das ist gerade mal ein Rücklauf von 19 Prozent, wie es die Kammer selbst berichtet.

Folglich sind die Aussagen, die in einer Pressemitteilung der Arbeitskammer verschickt worden, relativ zu sehen. Darin heißt es zum Beispiel: „69 Prozent der Beschäftigten wünschen sich auch nach der Krise mehr Homeoffice in ihrem Unternehmen.“ Angesichts der geringen Rücklaufquote ist diese Aussage anfechtbar.

Nichtsdestotrotz ist die Kammer in Gespräch mit den Vertretungen der Arbeitnehmer. Und wenn auch vielleicht nicht die Zahlen, so kann die Kammer doch eine Stimmung ermitteln. Und die lautet: „Die Betriebs- und Personalräte erwarten für die Zukunft aber einen deutlich höheren Einsatz von Homeoffice-Anwendungen im Vergleich zur Vorkrisenzeit.“

Es fehlt an Betriebsvereinbarungen

Was Thomas Otto sicher auch richtig einschätzen kann, über sein Amt als Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer: „Es gibt in den Betrieben noch erheblichen Regelungsbedarf.“ Ein wichtiger Punkt dabei sei die Arbeitszeit. Ebenso die Frage, wie sich Beruf und Familie miteinander verbinden lassen.

Die Personalvertretungen, die an der Umfrage teilgenommen haben, melden: Nur in einem Viertel ihrer Betriebe gebe es Vereinbarungen zu diesen Themen. 80 Prozent der Teilnehmer wolle daher solche Vereinbarungen abschließen – oder soweit vorhanden verbessern. Doch nur fünf von acht Arbeitgebern wolle dabei mitmachen.

„Homeoffice kann nur auf Dauer funktionieren, wenn es klare Regelungen in den Unternehmen gibt“, sagt Otto. Das sei nur mit starken Personalvertretungen möglich: „Politik kann hier appellieren, muss aber vor allem fordernd einwirken.“