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Saarbrücken. „Seit Jahren kämpfen Verlage mit schrumpfenden Auflagen. Die Gesamtauflage der deutschen Tagespresse hat sich seit 2000 fast halbiert. Und parallel brechen Anzeigen-Erlöse weg.“ So kündigt der Saarländische Rundfunk die SR3-Sendung „Land und Leute“ an, die sich am Sonntag, 8. Dezember, 12.30 Uhr mit dem Thema Zeitungssterben beschäftigt.

Die Not scheint groß zu sein. Die Verleger betteln schon bei der Bundesregierung: 100 Millionen Euro bräuchten sie mindestens vom Staat. Eigentlich wären 650 Millionen Euro notwendig. 40 Millionen Euro will die Bundesregierung nun geben, wie aus dem Kabinett dringt.

Wie das Geld verteilt werden soll? Über die Details hüllt sich das zuständige Arbeitsministerium von Hubertus Heil (SPD) in Schweigen. Eine Anfrage von Boostyourcity bleibt unbeantwortet.

Nun darf der Staat per Gesetz nicht als Medium auftreten. Auch darf er nur unter Auflagen in den Wettbewerb eingreifen. Das Kriterium, das Arbeitsminister Heil laut Berichten vorschieben will, ist die Auslieferung der Zeitung. Diese sei in Folge der Einführung des Mindestlohns zu teuer geworden. Das Geld soll auch an Anzeigenblätter gehen.

Leser zum Zahlen erziehen

In internationalen Vergleichen zum Grad der Digitalisierung schneidet Deutschland bestenfalls mittelmäßig ab. Als Reaktion darauf würde der Staat die gedruckte Supermarkt-Anzeige subventionieren, den gedruckten PR-Artikel und die abgedruckte Pressemitteilung. Das ist die Antwort des Arbeitsministers auf die Frage der Zukunftsfähigkeit der Zeitungen.

Welche Antworten der öffentlich-rechtliche Rundfunk nahelegt, lässt sich aus der Pressemitteilung des SR erahnen: „Doch wie bringt man den Leserinnen und Lesern bei, dass sie für seriöse journalistische Digital-Inhalte Geld bezahlen müssen?“ Wer es sich beibringen lassen will, erhält am Sonntag, 8. Dezember, 12.30 Uhr, nähere Anleitungen auf SR3.