Saarbrücken. Die saarländische Wirtschaft schwächelt. Das hat schon vor der Corona-Krise begonnen. Im vergangenen Jahr ist das Bruttoinlandsprodukt real um 0,6 Prozent zurück gegangen, wie das Statistische Amt des Landes gemeldet hat. Vor der Krise war der Dienstleistungssektor der Bereich, der bundesweit das Wachstum am Leben gehalten hat.

Das Bruttoinlandsprodukt weist den Wert aller Leistungen und Waren auf, die innerhalb eines Jahres in einem Land erwirtschaftet worden sind. 36,3 Milliarden Euro waren das im Saarland im Jahr 2019, wie das Statistische Amt mitgeteilt hat. Das ist zwar ein Plus von 1,5 Prozent. Doch zieht man die Preisanstiege ab, dann ist es ein Rückgang von 0,6 Prozent.

Das Saarland leidet unter der Schwäche seiner Schlüsselbranchen: Metall- und Maschinenbau sowie die Automobilindustrie. Auch der internationale Preisverfall beim Stahl hat die Bilanz nach unten gezogen. Diese Tendenz gibt es deutschlandweit. Aber kaum ein Land ist anteilig so stark betroffen wie das Saarland.

So schneidet das Land im Vergleich schlecht ab. Denn bundesweit ist das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent gestiegen. Ohne Preisbereinigung um 2,7 Prozent. Im Länderranking landet das Saarland auf dem vorletzten Platz. Nur Rheinland-Pfalz ist schlechter – mit 1,3 realem Rückgang des Bruttoinlandsprodukt.

Berlin hat 3,0 Prozent Wachstum erreicht und ist damit Spitzenreiter. Das lässt sich durch den hohen Anteil des Dienstleistungssektors erklären. Der ist 2019 bundesweit stark gewachsen. So erreichten Handel, Verkehr und Gastronomie ein Wachstum von 5,4 Prozent – allerdings vor der Corona-Krise.