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Die Belastungen für das Gesundheitssystem während der Corona-Krise zeigen: Deutschland benötigt mehr Menschen, die sich für einen Beruf in der Pflege entscheiden. Nun kommt eine aktuelle Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe zu einem hoffnungsvollen Ergebnis.


Pflegeeinrichtung für junge Menschen attraktiv

So finden derzeit vor allem junge Menschen Pflegeeinrichtungen als Arbeitgeber attraktiver als noch vor der Krise. Die repräsentative Erhebung für die bundesweit 1.036 Arbeitnehmer befragt wurden, besagt: Bei jedem fünften Kandidaten zwischen 18 und 29 Jahren (21%) ist das Interesse an einem Arbeitgeber aus der Pflege in den letzten 12 Monaten gestiegen. Grund für diesen Anstieg ist der allgemeine Bewerber-Trend hin zu mehr Sinnstiftung im Beruf.

So sind gemäß der Studie 28% aller Teilnehmer nun deutlich mehr an einer sinnstiftenden Arbeit interessiert als noch vor der Pandemie. Und gerade der Arbeit im Gesundheitswesen schreiben die Deutschen eine höhere Sinnstiftung als der Arbeit in anderen Berufen zu. 73% finden Jobs in Krankenhäusern erfüllender, 72% die in Pflegeeinrichtungen. Und genau das ist für viele der Grund, sich für einen Beruf in diesem Umfeld zu interessieren – so fast die Hälfte dieser Befragten (46%).

Aktuelle KÖNIGSTEINER-Studie zeigt: Während Pfleger und Pflegerinnen im ganzen Land gegen Corona kämpfen, steigt die Attraktivität ihres Berufs | Foto: HR-Präsenz

Ein Viertel der Jüngeren würden sich sofort bewerben

Insgesamt würden sich derzeit immerhin 19% der befragten Arbeitnehmer sofort bei einer Pflegeeinrichtung bewerben, wenn sie eine passende Stelle sehen – noch höher der Anteil diesbezüglich bei jüngeren Bewerbern, von denen sich jeder Vierte (26%) für eine Bewerbung entscheiden würde. Allerdings bemängeln auch 58% aller Befragten, dass Pflegeeinrichtungen aus ihrer Sicht nicht genügend auf sich als Arbeitgeber aufmerksam machen.

„Einer professionellen und funktionierenden Recruitingstrategie im Gesundheitswesen kommt allerhöchste gesellschaftliche Bedeutung zu. Das zeigen die Zeiten, in denen wir leben, sehr deutlich. Es ist also wichtig, dass Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser um ihre Attraktivitätsmerkmale wissen. Und da stehen Systemrelevanz und Sinnstiftung weit vorn. Damit sollten sie also in Stellenanzeigen und auf Karrierewebseiten nicht hinter dem Berg halten“, interpretiert Nils Wagener, CEO der KÖNIGSTEINER Gruppe, die Studienergebnisse. Dazu passt: Wenn es darum geht, in welchen Arbeitskriterien Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäuser besser aufgestellt sind betonen die Befragten vor allem die Systemrelevanz der Tätigkeit, die hohe Jobsicherheit, den stärkeren Kollegenzusammenhalt sowie die höhere Gleichberechtigung von Mann und Frau. Schwächen sehen sie dagegen in der schwachen Bezahlung, den unattraktiven Arbeitszeiten sowie der fehlenden Work-Life-Balance.

Allgemeiner Trend zu mehr Sinnperspektive im Job

Das ansteigende Interesse für Arbeitgeber aus dem Gesundheitswesen geht einher mit einer ebenfalls ansteigenden Affinität zu sinnstiftenden Berufen. Vor allem jungen Menschen unter 30 Jahren wird der Sinn der Arbeit im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie immer wichtiger. 41% von ihnen interessieren sich heute mehr dafür als zu Beginn des Corona-Jahres 2020. Das liegt weit über dem Durchschnitt aller Befragten (28%). Neben den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern können vor allem Arbeitgeber aus dem öffentlichen Dienst vom beschriebenen Trend profitieren. So interessieren sich 31% aller Teilnehmer nun mehr für einen Job dort als vor der Krise. Vor allem Kandidaten zwischen 18 und 29 Jahren (38%) sowie zwischen 30 und 39 Jahren (40%) haben den Öffentlichen Dienst als Arbeitgeber nun mehr auf dem Schirm als noch vor einem Jahr. Dabei vor allem hoch im Kurs als Arbeitgeber: Öffentliche Verwaltungen und Universitäten.

Über die Studie

Für die Studie „Sinnstiftung im Beruf“ befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen respondi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe bundesweit 1.036 berufstätige Arbeitnehmer in allen Altersstufen. Dabei wurden je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker befragt. Der Befragungszeitraum lag im Dezember 2020.