Nachdem die Deutsche Post für den Sommer angekündigt hat, das Briefporto auf geplante 90 Cent anzuheben, will auch die Konzerntochter DHL  ihre Preise anheben.

Geschäftskunden müssen schon seit vergangenem Jahr und Filialkunden seit Anfang des Jahres tiefer in die Tasche greifen um Pakete mit DHL zu versenden.

Marktführer mit 45% Marktanteil

Postchef Frank Appel begründet den Preisanstieg damit, dass das Unternehmen die Lohn- und Kostensteigerungen an den Kunden weitergegeben werden müsste. Als Marktführer komme die Post mit ihrer Tochter DHL nicht drum herum auch zukünftig die Preise zu erhöhen. DHL ist bundesweit mit 45 % Marktanteil im Paketversand das führende Unternehmen. Appel geht davon aus, dass sich die Wettbewerber an den neuen Preisen orientieren werden.

„Gute Qualität und gute Löhne für unsere Zusteller gibt es aber nicht zum Nulltarif.“

Die hohe Qualität des Unternehmens sei eine Voraussetzung für die angestrebte Preiserhöhung. Zudem sollen die DHL-Mitarbeiter auch anständig bezahlt werden und nicht einem Niedriglohnwettbewerb ausgesetzt sein.

Über 10% Preisanstieg beim Porto

Beim Briefporto hat die Bundesnetzagentur der Deutschen Post eine Preiserhöhung von mehr als 10% gewährt. Diese Erhöhung ist auf einen Zeitraum von drei Jahren ausgelegt.

„Wir werden in den nächsten Tagen über die zukünftigen Preise für die einzelnen Briefprodukte entscheiden“, erklärte Appel. Wie hoch das neue Porto für einen Standardbrief sein wird, ob 80, 85 oder 90 Cent, wird von den zukünftigen Preisen der anderen Produkte abhängig sein.

23 Cent sind überschaubar für den Bürger

Als für den Bürger überschaubar schätzt Appel die geplante Erhöhung ein. So seien es umgerechnet 23 Cent pro Haushalt mehr im Monat, die man für Porto ausgeben müsse.

„Um 23 Cent an anderer Stelle zu sparen, reicht es hin und wieder schon aus, am Nachmittag und nicht morgens zur Tankstelle zu fahren“, gab Appelt als Tipp.

Durch höhere Einnahmen aus dem Briefgeschäft würde die Deutsche Post die Paketsparte subventionieren, so der Vorwurf der Mitbewerber im Paketgeschäft DPD, GLS und Hermes.