Saarbrücken. Olympische Spiele in Deutschland: Die letzten Bewerbungen sind kläglich gescheitert. Das wollen die Sportminister nun ändern. Auf einer Konferenz beschlossen sie, Deutschland wieder fit für Großveranstaltungen zu machen.

Olympische Spiele in Deutschland haben immer ihre eigene Geschichten geschrieben: Die Demokraten der Weimarer Republik holten die Spiele nach Berlin. Die Nazis nutzten die Gelegenheit 1936 für ihre eigene Propaganda aus.

Die Spiele von München sollten 1972 das Gegenstück sein: fröhlich und bescheiden. Das Konzept ging auf – bis palästinensische Mörder jüdische Sportler unter ihre Gewalt brachten und schließlich ermordeten.

Doch die jüngsten Bewerbungen scheiterten kläglich. Das Olympische Komitee stellt hohe Anforderungen. Einerseits. Und andererseits stellt sich Deutschland die gleichen Beine wie bei seinen Großprojekten a la BER oder Stuttgart 21: hohe und zahlreiche bürokratische Hürden treffen auf klagefreudige Mitbürger.

Resolution gegen Gewalt

Nun soll Deutschland wieder fit für Olympia werden. Das hat die 43. Sportministerkonferenz beschlossen, wie der saarländische Vertreter Klaus Bouillon (CDU) mitteilt. Die Konferenz habe einen „Planungsprozess“ eingeleitet, der Deutschland als Standort für sportliche Großveranstaltungen verbessern soll. Dafür wollen sie mit Sportbund und Städten zusammen arbeiten.

Details dazu, wie dieser Prozess verlaufen soll, gibt es noch nicht. Auch nicht welcher Standort in Frage kommt. Die üblichen Verdächtigen sind Weltstädte wie Berlin, Hamburg oder München. Doch warum nicht eine länderübergreifende Bewerbung – etwa von der Großregion Saar-Lor-Lux?

Zukunftsmusik. Konkret wurde die Sportministerkonferenz zum Thema „Gewalt gegen Schiedsrichter“. Nachdem zuletzt Spiele in unterklassigen Ligen abgebrochen werden mussten, weil Unparteiische angegriffen wurden, haben die Minister nun einstimmig eine Resolution verabschiedet.

„Es kann nicht sein, dass der Fair-Play-Gedanke in den Hintergrund gedrängt wird und Gewalt die Hauptrolle in den Sportstätten und auf den Sportplätzen spielt“, sagt Bouillon. Angriffe auf Schiedsrichter sollen künftig hart und schnell geahndet werden.