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Nachrichten überregional | Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und Abgeordnete in Thüringen hat am an diesem Dienstagmorgen das PflegeCentrum Sonnenschein in Gerstungen (Thüringen) besucht.


Regelmäßige Tests für Mitarbeiter und pflegebedürftige Menschen

Die Leiterin Margit Benkenstein, gleichzeitig Vorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Thüringen, schilderte der Abgeordneten die aktuellen Herausforderungen, vor denen stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen im Freistaat stehen. Sie erklärte dazu: „Wir wollen regelmäßige Tests für Mitarbeiter in der Pflege und für pflegebedürftige Menschen. Beide gehören zu den besonderen Risikogruppen. Hier brauchen die Pflegeeinrichtungen vor weiteren Lockerungen verlässliche Bedingungen.“

Katrin Göring-Eckardt dazu

„Die Grundprobleme im Bereich der Pflege sowie anderer Sozial- und Gesundheitsberufe werden durch die Krise nun stärker offengelegt als schon zuvor. Diese Berufe brauchen endlich mehr Wertschätzung und Anerkennung, damit die Beschäftigten mehr für die Menschen da sein können, die sich in ihrer Obhut befinden. Unsere öffentlichen Gesundheitsdienste brauchen endlich mehr Geld aus dem Bundeshaushalt, Pflegeeinrichtungen mehr finanzielle Unterstützung bei Corona-Tests und Schutzmaßnahmen und die Pflegekräfte endlich die lang versprochenen Prämien für die harte Arbeit, die sie leisten.“



Der Schutz vor Ansteckung muss weiterhin im Mittelpunkt stehen

Das PflegeCentrum Sonnenschein mit den 90 Beschäftigten und 62 stationär sowie rund 100 ambulant betreuten Pflegebedürftigen ist bislang gut durch die Krise gekommen. „Das Coronavirus und die daraus folgenden Erkrankungen haben den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, aber insbesondere den Pflegeeinrichtungen mit ihren Mitarbeitenden viel abverlangt. Wir haben geliefert; nun muss der Schutz vor Ansteckungen weiterhin im Mittelpunkt stehen“, so Margit Benkenstein. Auch jeder Schritt zur weiteren Öffnung des Pflegeheims für mehr Besuche von Angehörigen sei verbunden mit großer Sorge vor Neuinfektionen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Länder aufgefordert, für regelmäßige Corona-Tests in sensiblen Bereichen vorzusorgen, um eine lückenlose Kontrolle zu gewährleisten. Und genau hier hake es, kritisiert Margit Benkenstein: „Während unser Nachbarland Bayern Tests für alle ankündigt, gelingt die zügige Umsetzung von Corona-Tests auch bei symptomfreien Beschäftigten und Pflegebedürftigen vor Ort noch nicht.“

Mehr über den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 250 in Thüringen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze. Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.