Saarbrücken. Hans Zender ist tot. Der langjährige Dirigent des damaligen Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken starb im Alter von 82 Jahren in seinem Wohnort Meersburg am Bodensee. Der gebürtige Wiesbadener gilt auch als bedeutender Komponist.

Zender leitete das Sinfonieorchester von 1971 bis 1984. Dem Nachfolgeorchester, der Deutschen Radio Philharmonie, arbeitete er als Komponist zu. Dem Traditionsfestival „Musik im 20. Jahrhundert“ verhalf Zender zu internationalem Ruhm, wie der Saarländische Rundfunk zum Anlass von Zenders Tod mitteilt.

„Die permanente Auseinandersetzung des Orchesters mit zeitgenössischer Musik in Zenders Chefdirigentenära wirkte nachhaltig auch auf Interpretationen des klassisch-romantischen Repertoires“, heißt es in dem Nachruf des SR. Viele seiner Kompositionen brachte der Saarländische Rundfunk zur Aufführung –  große Orchesterwerke wie die Kantate „Shir-Ha-Shirim“ im Rahmen des Zender-Festivals anlässlich seines 60. Geburtstags oder seine „Diabelli-Variationen“.

Anfang der 70er Jahre lehnte sich Zender in seinem kompositorischen Werk an die Zwölftonmusik an. Später entwickelte er seine eigene Harmonielehre, die vereinfacht ausgedrückt darauf beruht, die Oktave nicht in zwölf sondern 72 Intervalle aufzuteilen.