Eppelborn. Noch steigen die offiziellen Zahlen nicht. Zumindest im Saarland. Doch Experten rechnen damit, dass die Corona-Kontaktsperre dazu führen könnte, dass es in Familien häufiger zu Gewalt kommt. Die CDU hat nun dazu aufgerufen, sensibel für die Symptome zu sein – vor allem um Kinder und Frauen zu schützen.

„Wir wissen nicht, was hinter vielen geschlossenen Türen passiert“, sagt Alwin Theobald (CDU). Er ist kinderpolitischer Sprecher der CDU im saarländischen Landtag. Doch es sei jetzt wichtig, achtsam und sensibel zu sein. Denn die Gefahr bestünde, dass in Folge der Corona-Pandemie Konflikte in Familien zunehmen und eskalieren könnten. Leidtragende seien dann vor allem Kinder und Frauen.

Die offiziellen Zahlen gestalten sich noch positiv: „Wir sind erleichtert, dass weder die Polizei noch die Jugendämter bislang im Saarland einen Anstieg der Fälle häuslicher Gewalt verzeichnen mussten.“ Doch der Natur der Sache entsprechend lässt sich nicht sagen, wie sich die Dunkelziffer entwickelt.

Der Opferschutz funktioniere im Saarland auch in Zeiten des Corona-Virus, sagt Dagmar Heib, familienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Wer in Not ist, für den gibt es Hilfe.“ Die Familiengerichte seien nach wie vor erreichbar. Das gelte genauso für die Frauenhäuser und die Jugendämter.