Saarbrücken. Nicht mal die Hälfte der Saarländer sind im Jahr 2017 zur Zahnvorsorge gegangen. Das hat der Zahngesundheitsatlas ergeben, den die Barmer veröffentlicht hat. Saarländer verzichten somit auf Rabatte beim Zahnersatz.
„Der regelmäßige Zahnarztbesuch fördert die Zahngesundheit und senkt die Kosten für den Eigenanteil zum Zahnersatz“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer im Saarland. Doch dieser Verantwortung kämen die Eltern hierzulande nur ungenügend nach: Nur 27,7 Prozent der Kinder zwischen zweieinhalb und fünf Jahren sind zur entsprechenden Früherkennung gegangen – bundesweit waren es 35,9 Prozent. Auch bei den Kindern zwischen sechs und 17 Jahren liegen die Zahlen unter dem Bundesschnitt.
46,9 Prozent der erwachsenen Saarländer sind nach Barmer-Zahlen 2017 zur Vorsorge gegangen. Bundesweit waren es im Schnitt 51,4 Prozent. Spitzenreiter ist Thüringen. Dort waren 60,2 Prozent der Menschen bei der Zahnvorsorge. Schlechter als das Saarland sind nur Bremen und Niedersachsen. Wäre das Länder-Ranking eine Sporttabelle, würde dem Land somit ein Abstieg drohen.
Verzicht auf Rabatte
Die Nachlässigkeit in der Vorsorge scheint sich zu rächen: Nur 41,7 Prozent der Saarländer führt sein Pflegeheft so gut, dass sie den vorgesehenen Erlass von 30 Prozent erhalten. In diesem Vergleich ist das Saarland damit Schlusslicht.
Die Saarländer zahlen im Schnitt 796,96 Euro an Zuzahlung für Zahnersatz. In Sachsen-Anhalt sind es 628,23 Euro. Zwar liegt der Bundesschnitt mit 879,36 Euro höher. Die Barmer erklärt sich das gute Abschneiden dadurch, dass den Saarländern Aussehen und Tragekomfort weniger wichtig ist – und sie somit eher zur billigen Lösung greifen.
Der Zahngesundheitsatlas ist nach Angaben der Barmer in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der TU Dresden und dem Datenanalyse-Unternehmen Agenon entstanden.