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Nachrichten Überregional | Die rasante Ausbreitung des Coronavirus im ersten deutschen Corona-„Hotspot“ Heinsberg geht auf eine bei der Fastnachtssitzung in Gangelt verwendete Umluftanlage zurück. Das erklärte der Virologe Prof. Hendrik Streeck im Rahmen der Jubiläumssendung exklusiv bei stern TV.


„Wir sehen einen Zusammenhang zu den Lüftungsanlagen. Wer also näher an einer Zuluft-Anlage gesessen hat, der hat sich eher infiziert als jemand, der bei der Abluft gesessen hat“, so der 43-Jährige Virologe. Und weiter: „In solchen Fällen, wo viele Menschen aufeinandertreffen, gemeinsam feiern und schlechte Luft herrscht, spielen Aerosole wirklich eine Rolle.“

Fast 44 Prozent aller Anwesenden hätten sich auf diese Weise infiziert – etwa 300 Menschen im Publikum und weitere 150 Menschen aus Künstler- und Personalkreisen. Infolge der Sitzung am 15. Februar hatte sich die Region schnell zu einer Art Epizentrum der Covid-19-Pandemie in Deutschland entwickelt – ab dem 6. März führte das Robert-Koch-Institut den Kreis Heinsberg als „besonders betroffenes Gebiet“.

Seit Ende März leitet Hendrik Streeck die sogenannte Heinsberg-Studie, die mittels massenhafter Testung repräsentative Daten und damit Handlungsempfehlungen für die Pandemie liefern soll. Im Vorfeld der stern TV-Jubiläumssendung hatte das von Streeck geleitete Institut für Virologe des Universitätsklinikums Bonn das Hygienekonzept für die Live-Show erarbeitet, bei der auch 60 Zuschauer aus Heinsberg im Publikum saßen. Sämtliche an der Sendung beteiligten Personen hatten sich im Vorfeld einem Corona-Test unterziehen müssen.