St. Wendel. Die ehemalige saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ist die neue Verteidigungsministerin. Nun hoffen die Fluglärmgegner auf ihre Hilfe. Die Opposition spottet schon.

Die „Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung“ protokolliert jeden Tag auf ihrer Internetseite, wie stark die Belastung durch Kampfjets ist: An diesem Freitag waren es demnach bis zur Mittagszeit schon 35 Minuten. Am gestrigen Donnerstag 3 Stunden und 31 Minuten. Das entspreche 2,2 Millionen mit dem Auto gefahrenen Kilometern, schreibt die Initiative.

Sie wolle Gespräche über Fluglärm im Nordsaarland führen, kündigte die frisch gekürte Ministerin im Saarländischen Rundfunk an. Und das „zügig“. Gespräche über das Nordsaarland reichten nicht aus, antwortet die Initiative. Das gesamte betroffene Gebiet müsse entlastet werden. Dazu gehöre auch das angrenzende rheinland-pfälzische Gebiet.

Die Menschen hätten ein Recht darauf, von Kramp-Karrenbauer Hilfe zu erwarten, sagt nun die Landtagsabgeordnete Barbara Spaniol (Linke): „Es gab noch nie einen schlüssigen Grund dafür, warum der Luftraum über dem Saarland mehr durch militärische Übungsflieger belastet wird als der Luftraum über anderen Bundesländern.“ Spaniol führt dies auf fehlenden Einfluss der saarländischen Vertreter in der Bundesregierung zurück.