In den Weiten der deutschen Nordsee nimmt ein ehrgeiziges Projekt Gestalt an. Borkum Riffgrund 3 (BKR03) wird nicht nur der größte Offshore-Windpark Deutschlands, sondern auch der erste, der mit einem erstaunlichen Null-Cent-Gebot in den Offshore-Wind-Ausschreibungen den Zuschlag erhielt und nun aktiv gebaut wird.

Die Errichtung dieses Windparks hat kürzlich mit der Installation des ersten von insgesamt 83 Fundamenten begonnen. Das Monopile Fundament, ein gewaltiges Konstrukt, wurde 53 Kilometer vor der Küste von Borkum platziert, dank des Errichterschiffs Lez Alizés, das dem Unternehmen Jan De Nul Group gehört. Diese Installation schließt nahtlos an die laufenden Arbeiten des Gode Wind 3 Projekts (GOW03) an, das gleichzeitig von Ørsted in der Nordsee realisiert wird.

Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted Deutschland, betonte die Meilensteine dieses Unterfangens:

„Borkum Riffgrund 3 setzt neue Maßstäbe – in Kapazität und Geschäftsmodell. Als erster Offshore-Windpark in Deutschland, der mit einem Gebot von 0 Cent pro MWh bezuschlagt wurde, wird das Projekt mittels erneuerbarer Energien unsere Industrie revolutionieren.“

Mit einer beeindruckenden Kapazität von 913 Megawatt wird Borkum Riffgrund 3 nicht nur den Energiebedarf zahlreicher Haushalte decken, sondern auch neue Standards für die Nutzung erneuerbarer Energien setzen. Dieses Projekt unterstreicht Ørsteds Vorreiterschaft in der Branche, indem es als erstes Unternehmen in Deutschland ein frei vermarktetes Offshore-Windprojekt realisiert.

Die Herstellung der bis zu 100 Meter langen und 1.500 Tonnen schweren Fundamente wird von Firmen wie Steelwind in Nordenham und Bladt Industries A/S im dänischen Werk Lindø übernommen. Im kommenden Jahr sollen erstmals 11-Megawattanlagen installiert werden, die Offshore-Windturbine SG 11.0-200 DD, ein weiterer Schritt in Richtung effizienterer und leistungsfähigerer Technologie.

Eine bemerkenswerte Innovation dieses Projekts ist der Verzicht auf eine Offshore-Umspannstation. Stattdessen wird eine direkte Verbindung der Windenergieanlagen mittels 66-kV-Anschlusskabeln zur Offshore-Konverterplattform DolWin epsilon von TenneT hergestellt, was neue Wege für die Stromübertragung aufzeigt.

Was bedeutet das für die Industrie?

Der erzeugte Strom wird nach der geplanten Inbetriebnahme 2025 einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie leisten. Langfristige Stromabnahmeverträge wurden bereits mit renommierten Unternehmen wie Covestro, Amazon, der REWE Gruppe, BASF und Google abgeschlossen, um diese bei ihren Bemühungen zur Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks zu unterstützen.

Nicht nur das: Schon weit vor Baubeginn wurden Anteile an Borkum Riffgrund 3 an institutionelle Investoren verkauft, was das Interesse und Vertrauen in dieses zukunftsweisende Projekt unterstreicht.

Ørsted in Deutschland auf Expansionskurs

In Kombination mit dem GOW03 Projekt werden Ørsteds Exportkapazitäten auf über 1,1 Gigawatt anwachsen, wodurch die installierte Offshore-Windkraft-Kapazität des Unternehmens in Deutschland auf rund 2,5 Gigawatt steigt. Die Inbetriebnahme beider Windparks wird zwischen 2024 und 2025 erwartet, wobei die Wartung und Betriebsführung von den Standorten Norden-Norddeich und Emden aus erfolgen wird.

Was ist Windkraft?

Windkraft ist eine Form erneuerbarer Energie, die durch die Nutzung von Wind zur Stromerzeugung gewonnen wird. Windkraftanlagen wandeln die kinetische Energie des Windes in elektrische Energie um. Offshore-Windparks wie Borkum Riffgrund 3 nutzen hierfür Windturbinen, die auf Fundamenten im Meer installiert sind und Strom in das Stromnetz liefern, um so Haushalte und Industrie mit umweltfreundlicher Energie zu versorgen.