Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hält an dem Impfstoff AstraZeneca fest. In Deutschland wurden Impfungen mit diesem Stoff am Montag ausgesetzt.
11 Millionen Briten wurden bereits mit AstraZeneca geimpft. Auch in anderen europäischen Ländern wurde der Stoff eingesetzt. Übers Wochenende hatten einige Länder die Impfungen mit dem Produkt ausgesetzt, dann folgte Deutschland.
Vor allem Frauen betroffen
Die EMA hat daraufhin die 16 Fälle untersucht, um die es ging. Bei Geimpften hatten sich Blutgerinsel im Kopf gebildet. Davon waren vor allem Frauen betroffen. Drei der Betroffenen sind verstorben.
Die EMA sagt: „Auf der Grundlage der Evidenz und nach langen Analysen von Laborergebnissen, klinischen Berichten und weiteren Informationen aus klinischen Studien können wir immer noch nicht definitiv eine Verbindung zwischen diesen Fällen und dem Vakzin ausschließen.“ Ausschließen kann die Behörde diesen Zusammenhang aber auch nicht.
Abwägung der Interessen
Es sei nun eine Abwägung der Interessen: Die Gefahren, die von Covid-19 ausgingen, seien deutlich größer. Deswegen sei es richtig, Nebenwirkungen zu untersuchen und diejenigen entsprechend zu informieren, die mit Astra-Zeneca geimpft werden sollen – aber unter diesen Bedingungen die Impfungen fortsetzen.
In dem Komitee, das den Beschluss verantwortet, sitzen neben unabhängigen Experten auch Vertreter aller EU-Staaten. In Deutschland war die Regierung der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gefolgt und hat die Impfung ausgesetzt. Morgen berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten, wie die Impfkampagne in Deutschland weitergeht.