Auch Singles schlafen heute selten alleine. In vielen Betten, nicht nur im Rhein-Main Gebiet,  tummeln sich wenn es dunkel wird zahlreiche unangenehme Besucher.
Die blutsaugende Bettwanze (Cimex lectularius) hält immer stärker Einzug in deutsche Schlafzimmer.

Lange Zeit galt das Insekt als ausgerottet, bis Ende der 1990er Jahr die Verbreitung weltweit wieder stark zugenommen hat. Eine der Hauptursachen für die explodierende Verbreitung ist unsere Reisefreudigkeit. Eingeschleppt werden die kleinen unangenehmen Zeitgenossen meist aus Urlaubsländern und verbreiten sich hier dann rasend schnell.

Kotspuren ähneln Schimmelspuren

Die blutsaugende Bettwanze ist ein nachtaktives Insekt, das sich tagsüber an und in den unmöglichsten Stellen und Gegenständen versteckt. Gerne als Versteck genommen werden Hohlräume, kleinste Ritze sowie auch Kleidungsgegenstände. Nicht selten findet man entsprechende Kotspuren zum Beispiel auf Lattenrosten, unter Teppichen oder auch in und um Steckdosen und Lichtschaltern. Ein Merkmal dieser Kotspuren sind kleine schwarze Pünktchen, die ähnlich wie Schimmelspuren aussehen.

Dass man diesen ungebetenen nächtlichen Besuch in seinem Bett hatte, merken die Betroffenen meistens durch einen Juckreiz. Nach ihrer Blutmahlzeit hinterlassen die Wanzen auf dem menschlichen Körper meist kleine rötliche Schwellungen die reihenartig angeordnet sind, die sogenannte Wanzenstraße. Nach derzeitigen Erkenntnissen des Bundesumweltamtes, sind die Bisse für den Menschen jedoch ungefährlich.

Bekämpfung ist meistens langwierig

Eine weibliche Bettwanze legt am Tag bis zu 12 Eier und in ihrem Leben bis zu 200. Die Eier sind circa einen Millimeter groß und haben eine leicht transparente bis weiß-cremige Farbe. Haben sich die kleinen Blutsauger erst einmal in den eigenen vier Wänden eingenistet, bekommt man sie nur schwer wieder los. Im Laufe der Jahre haben diese Parasiten eine Resistenz gegen Insektizide entwickelt, so dass es selbst für professionelle Schädlingsbekämpfer nicht einfach ist,Herr der Lage zu werden. Eine komplette erfolgreiche Bekämpfung kann sich schon mal über mehrere Wochen hinziehen.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist es, das der Befall aufgrund mangelnder Hygiene zustande kommt, da die Wanzen überall auch unabhängig von den hygienischen Bedingungen vorkommen.
Im ersten Stadium sind die Bettwanzen circa 1 Millimeter groß und hell, so dass sie mit bloßem Auge kaum bis gar nicht erkannt werden können. Bei einer Lebenserwartung von etwa sechs Monaten erreichen die ausgewachsenen Bettwanzen eine Größe von 4 bis 8,5 Millimetern und haben eine dunkle und gut erkennbare Farbe.

Tipps zur Vorbeugung

  • Bei Reisen den Koffer so weit wie möglich vom Bett geschlossen aufbewahren
  • Nach einer Reise, alle Taschen und Koffer in der Badewanne oder Dusche öffnen, so dass eventuell mitgebrachte Bettwanzen weggespült werden können.
  • Die komplette Reisewäsche, auch ungenutzte, bei mindestens 60 Grad waschen
  • Auch gebraucht erworbene Kleidung direkt bei mindestens 60 Grad waschen
  • Regelmäßige Kontrolle von Lattenrosten oder beliebten Wanzenverstecken sowie regelmäßige Reinigung durch im Handel erhältliche Dampfreiniger

Das Umweltbundesamt bietet eine kostenlose Broschüre zum Download an.
Bettwanzen – Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen