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Nachrichten überregional | Seit über 15 Jahren engagiert sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rahmen seines Projekts „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz und Erhalt der Europäischen Wildkatze. Er appelliert gerade jetzt im Frühjahr an Spaziergänger, die jungen Wildkätzchen nicht anzufassen oder mitzunehmen.


Der Mensch stellt eine große Gefahr dar

In den ersten Frühlingswochen bringt die Europäische Wildkatze ihre Jungen zu Welt. Daher richtet der BUND den dringenden Appell an alle Wanderer und Spaziergänger, die Tiere in Ruhe zu lassen. Die Europäische Wildkatze zählt zu den geschützten Tierarten und lebt vor allem in Mittel- und Süddeutschland. Kleinere Bestände hat der BUND inzwischen auch in der Lüneburger Heide, in Brandenburg und in Niedersachsen festgestellt.

Die Wildexpertin Friederike Scholz erklärt

„Junge Wildkatzen sehen Hauskatzen oft zum Verwechseln ähnlich. Werden die Weidenkätzchen mitgenommen, bedeutet das viel Stress und unnötige Risiken für diese seltenen Tiere. In Menschenhand besteht für die Wildkätzchen ein sehr hohes Risiko, sich mit Krankheiten von Hauskatzen anzustecken. Auswilderungen sind sehr aufwändig und gelingen nicht immer. Auch wenn die Katzenjungen allein und mutterlos erscheinen, sollte man Abstand halten. Meistens ist das Muttertier auf Mäusejagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe“, so Scholz.

Der BUND bittet Beobachtungen zu melden, damit sich Wildkatzen-Expertinnen und Experten vor Ort darum kümmern und bei Bedarf aktiv werden können.



Wie kann ein Jungtier erkannt werden

Junge Wildkätzchen haben blaue Augen und ein stark braun-grau gestreiftes Fell. Im Alter verblasst diese Fellzeichnung immer mehr. Der Körperbau wird kräftiger und der Schwanz wird buschig und bekommt eine stumpfe, schwarze Spitze. Durch die charakteristische Schwanzform ist die Europäische Wildkatze dann deutlich von einer Hauskatze zu unterscheiden.

Mit dem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ setzen sich Naturschützerinnen und Naturschützer bundesweit für den Erhalt der Wildkatze ein. Sie kontrollieren die Bestände und setzen sich für einen guten Lebensraum der Tiere ein. Da die Wildkatzen in der Deckung leben und auf diese auch angewiesen sind, brauchen sie „grüne Korridore“ aus Büschen und Bäumen. Nur so können sie sich weiter verbreiten und artgerecht leben. Der BUND fordert die Politik auf, sich mehr für die Artenvielfalt und den Erhalt vorhandener Tierarten einzusetzen. Als Beispiel dafür könnten Grünbrücken oder Unterführungen an Unfallschwerpunkten genannt werden. Ebenfalls weniger Straßenbau wird vom BUND genannt.